Beschreibung*
Bestimmung von Serum-Amyloid A in humanem Serum mittels partikelverstärkter Immun-Nephelometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Serum Amyloid A (SAA) ist ein Apolipoprotein mit einem MG von ca.12kDa und wird vorwiegend von den Hepatozyten gebildet. Es ist ein Akute-Phase-Protein, das als Antwort auf entzündliche, infektiöse wie nicht-infektiöse Prozesse innerhalb weniger Stunden einen starken Anstieg seiner Konzentration im Blut zeigt. Der Anstieg kann bis zum 1.000-fachen der Ausgangskonzentrationen betragen. SAA ist mit den High Density Lipoproteinen (HDL) assoziiert und kann deren Metabolismus bei Entzündungen modifizieren. Eine besondere Bedeutung erhält SAA dadurch, dass seine Spaltprodukte als Amyloid A (AA)- Fibrillen in verschiedenen Organen abgelagert werden können, was eine ernsthafte Komplikation chronischer Entzündungen darstellt. Der diagnostische Nutzen der SAA-Bestimmung liegt zum einen in der Erkennung, Aktivitätseinschätzung, Verlaufs- und Therapiekontrolle von entzündlichen Prozessen, analog zum C-reaktiven Protein (CRP). Bei der Erfassung viraler Infektionen, bei Abstoßungsreaktionen von Nierentransplantaten, besonders bei immunsupprimierten Patienten, sowie bei Patienten mit zystischer Fibrose unter Corticoid-Therapie ist dagegen die Bestimmung von SAA aussagekräftiger als die des CRP. Auch bei entzündlichen Arthritiden zeigte SAA die beste Korrelation zur Krankheitsaktivität. Die parallele Bestimmung von CRP und SAA kann die Sensitivität der Erkennung von Infektionen steigern. Bei AA-Amyloidose-Patienten kann eine auf Normalisierung des SAASpiegels ausgerichtete Therapie den Verlauf verbessern. Daraus ergeben sich folgende Indikationen: - Entzündungsmarker bei Infektionskrankheiten - Marker der Transplantatabstoßung - Abklärung einer Amyloidose - Prädiktor der koronaren Herzkrankheit
Prinzip des Verfahrens
Polystyrolpartikel, die mit monoklonalen Antikörpern beschichtet sind, die spezifisch für humanes SAA sind, aggregieren, wenn sie mit Proben gemischt werden, die SAA enthalten. Diese Aggregate streuen einen durch die Probe geführten Lichtstrahl. Die Intensität des Streulichts ist proportional zur Konzentration des jeweiligen Proteins in der Probe. Das Ergebnis wird durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration ausgewertet.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
SAA
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
frische (max. 8 Tage bei +2 bis +8 °C aufbewahrte) oder gefroren gelagerte humane Serumproben und Heparin-Plasmaproben eingesetzt werden. WerdenProben innerhalb von 24 Stunden nach Entnahme eingefroren, so ist eine Lagerung unterhalb-25 °C bis zu 3 Monate möglich, wenn wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermieden wird.
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Möglichst frische (max.8 Tage bei 2-8°C aufbewahrte) oder gefroren gelagerte humane Serumproben und Heparin-Plasmaproben eingesetzt werden. Werden Proben innerhalb von 24 Stunden nach Entnahme eingefroren, so ist eine Lagerung unterhalb -25 °C bis zu 3 Monate möglich, wenn wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermieden wird. Transport mit Rohrpost
Messbereich
0,8 - 300 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Werden Proben innerhalb von 24 Stunden nach Entnahme eingefroren, so ist eine Lagerung unterhalb -25 °C bis zu 3 Monate möglich, wenn wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermieden wird. Serumproben müssen vollständig geronnen sein und dürfen nach Zentrifugation keine Partikel oder Spuren von Fibrin enthalten. Lipämische Proben oder eingefrorene Proben, die nach dem Auftauen trüb sind, müssen vor der Bestimmung durch Zentrifugation (10 min. bei ca. 15.000 x g)geklärt werden. Eine Störung durch Triglyceride bis zu 20 g/l, Bilirubin bis zu 0,6 g/l und freies Hämoglobin bis zu 10 g/l konnte nicht festgestellt werden.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Es sind keine Kreuzreaktionen des verwendeten Antikörpers bekannt.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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