Beschreibung*
Bestimmung von 25-Hydroxyvitamin D3 aus Serum mittels HPLC-UV
Ziel und Zweck der Untersuchung
Vitamin D ist keine einzelne Substanz, sondern eine Gruppe von Steroidhormone, welche u.a. für die Aufrechterhaltung des Calcium- und Phosphat-Stoffwechsels von Bedeutung sind. Wichtige Mitglieder der Gruppe sind Vitamin D3 (Cholecalciferol) und Vitamin D2 (Ergocalciferol). Vitamin D3 wird ausgehend von Cholesterin bei ausreichender UVB-Lichtexposition in der Haut gebildet oder zu einer kleinerer Anteil mit der Nahrung aufgenommen. In Gegensatz zu Vitamin D3, wird Vitamin D2 ausschließlich aus der Nahrung zugeführt. Beide Vorläufer werden, gebunden an Vitamin D-bindendes Protein (DBP), zur Leber transportiert. Dort werden sie an Position 25 zu 25(OH)D3 (aus Cholecalciferol) und 25(OH)D2 (aus Ergocalciferol) hydroxyliert. Diese können als Maß für die Versorgung des Organismus herangezogen werden kann. Nur ein Bruchteil davon wird von den Nieren und anderen Geweben in das 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (1,25-DiOH-Vit-D) umgewandelt, und entfaltet dadurch die biologische Wirkung. Durch Bestimmung von 25-(OH) Vitamin D3 können entsprechende Mangelzustände erkannt werden (z.B. im Winter aufgrund fehlender UV-Bestrahlung der Haut, bei schwere Leberkrankheit, bei nephrotisches Syndrom, sekundärem Hyperparathyreoidismus) und durch Supplementierung mit Vitamin D3 (z.B. Oleovit ®) ausgeglichen werden. In einigen Ländern ist nur die Supplementierung mit Vitamin 25-(OH) Vitamin D2 zugelassen. Die im ZIMCL eingesetzte HPLC-Methode erlaubt die getrennte Bestimmung von 25-(OH) Vitamin D3 und 25-(OH) Vitamin D2. Sofern letzteres in quantifizierbarer Menge vorhanden ist, erfolgt die entsprechende Ausgabe auch am Befund. Erhöht Werte von Vitamin D3 finden sich nach ausgedehnter Sonnenexposition (Sommer, Herbst) und Intoxikationen. In Proben von Säuglingen und Kleinkindern unter 1 Jahr können diastereomere Formen (C3 Epimere) des 25-OH-Vitamin D3 und 25-OH-Vitamin D2 in signifikanten Mengen vorkommen. Die im ZIMCL eingesetzte Methode kann diese Epimere nicht abtrennen. Hierdurch kann es in einigen Fällen zu falsch erhöhten 25-OH-Vitamin D-Werten bei Säuglingen und Kleinkindern unter 1 Jahr kommen.
Prinzip des Verfahrens
Proteinfällung eines 100 µL Aliquots, anschließend online-Aufreinigung/Anreicherung mittels SPE und isokratische HPLC Trennung mit UV Detektion bei 265 nm.
Literatur
A Systematic Review Supporting the Endocrine Society Clinical Practice Guidelines on Vitamin D- J Clin Endocrinol Metab 2024 Jun 3:dgae312. doi: 10.1210/clinem/dgae312. Current vitamin D status in European and Middle East countries and strategies to prevent vitamin D deficiency_ a position statement of the European Calcified Tissue Society- Eur J Endocrinol. 2019 Apr;180(4):P23-P54. Reference values for free 25-hydroxy-vitamin D based on established total 25-hydroxy-vitamin D reference values- J Steroid Biochem Mol Biol. 2021 Jun:210:105877 Houghton LA and Vieth R. The case against ergocalciferol (Vitamin D2) as a vitamin supplement. Am J Nutr. 2006; 84:674. Mawer EB et al. Unique 24 - hydroxylated metabolites represent a significant pathway of metabolism of vitamin D2 in humans: 24- hydroxyvitamin D2 and 1, 24 dihydroxyvitamin D2 detectable in human serum. J Clin Endocrinol Metab 1998; 83: 2156. Schmidt–Gayk H. 25-Hydroxyvitamin D. In L. Thomas, “Labor und Diagnose” 6. Auflage, 365. Institute of Medicine, Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D 2010
Ergebniseinheit
nmol/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
25-Hydroxycholecalciferol, Calcidiol, Calcifediol
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
K-EDTA Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Abnahmesysteme mit Gel-Separatoren sind nicht empfohlen, da in diesen die Analyte (teilweise) adsorbieren können. Dies führt zu falsch niedrigen Messergebnissen! Zudem können manche Gele zu Störpeaks im Chromatogramm führen INTERN (Einlangen unmittelbar nach Abnahme): Rohrpost (ungekühlt) EXTERN: tirol kliniken (Einlangen bis zu einer Woche nach Abnahme): abgehobenes Serum, aliquotiert zu 2 x 300 µl Andere Zuweiser (Späteres Einlangen): abgehobenes Serum, aliquotiert zu 2 x 300 µl, Lagerung und Transport unter Lichtschutz und bei -20°C Specimen-Vorbereitung: Zentrifugation 12 min ca. 2100G, (14 +/-5°C)
Messbereich
12 - 625 nmol/L
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
keine Angaben durch den Hersteller
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE Zertifikat der Firma Chromsystems (München) vom 30. September 2011.
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