Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von LDL-Cholesterin in Humanplasma mittels homogenen enzymatischen Farbtest
Ziel und Zweck der Untersuchung
Lipoproteine niedriger Dichte (Low Density Lipoproteins, LDL) spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und im Verlauf von Atherosklerosen, besonders Koronarsklerosen. Der Hauptanteil des in atherosklerotischen Plaques gespeicherten Cholesterins stammt von LDL-Partikeln. Der LDL-Cholesterinwert ist unter allen Einzelparametern der aussagekräftigste klinische Prädiktivwert für eine Koronar-Atherosklerose.
Prinzip des Verfahrens
Homogener enzymatischer Farbtest. Cholesterinester und freies Cholesterin in LDL werden auf der Grundlage einer enzymatische Cholesterinbestimmung unter Verwendung von Cholesterinesterase und Cholesterinoxidase in Gegenwart von Tensiden ermittelt, die selektiv nur LDL lösen. Die Enzymreaktionen zur Bildung der anderen Lipoproteine werden durch Tenside und eine Zuckerverbindung gehemmt. Das Cholesterin in HDL, VLDL und Chylomikron wird nicht bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
mmol/l
Synonyme
Low Density Lipoprotein
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparinplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Ergebnisse postprandialer Proben sind etwas niedriger als die der Nüchternproben. - Venenpunktion (CAVE: eine dreiminütige Venenstauung kann eine Erhöhung der Cholesterinwerte von bis zu 10% bewirken [1]) INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden!
Messbereich
3,87‑549 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 15,5 mg/dl vom Ausgangswert bei Proben ≤ 155 mg/dl und ± 10 % bei Proben > 155 mg/dl. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 60 (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (ca. 1 g/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Keine wesentliche Beeinflussung durch HDL‑C (≤ 117 mg/dl), VLDL‑C (≤ 140 mg/dl) oder Chylomikrone (≤ 2000 mg/dl Triglyceride). Medikamente: Intralipid führt zu falsch hohen LDL-Cholesterinwerten. Acetaminophen-Vergiftungen werden häufig mit N‑Acetylcystein behandelt. Als Antidot in der therapeutischen Konzentration verwendetes N‑Acetylcystein sowie unabhängig davon der Acetaminophen-Metabolit N‑Acetyl‑p‑benzochinonimin (NAPQI) können falsch niedrige LDL-C Werte verursachen. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Leberfunktionsstörungen beeinflussen den Fettstoffwechsel; deshalb haben HDL- und LDL-Cholesterinwerte eine eingeschränkte diagnostische Bedeutung. Bei einigen Patienten mit Lebererkrankungen kann der LDL-Cholesterinwert signifikant niedriger gegenüber einem mit der Betaquantifizierungs-Methode gemessenen Wert liegen. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. EDTA-Plasma führt zu erniedrigten Werten. Berichten zufolge stabilisiert EDTA Lipoproteine (s. Beipackzettel).
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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