Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von gesamt-Bilirubin in Plasma mittels Farbtests.
Prinzip des Verfahrens
Gesamtbilirubin wird in Anwesenheit eines geeigneten Lösungsmittels mit einem Diazoniumion in stark saurer Lösung gekuppelt. Die Farbintensität des gebildeten roten Azofarbstoffs ist direkt proportional zum Gesamtbilirubin und kann photometrisch bestimmt werden.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. 7. Auflage, 259-273 [2] Packungsbeilage [3] Thaler et al., J Lab Med 2008;32,1-10. [4] Maisels et al., Pediatr. Rev. 2006; 27, 443-454. [5] Kirk, Ann Clin Biochem 2882; 45, 452-462. [6] Siemens Rapid Point 405/500 - Benutzerhandbuch [7] Radiometer ABL800 Handbuch Leistungstests [8] Radiometer ABL800 Handbuch Messprinzip [9] Radiometer ABL800 Handbuch Interferenztest [10]Radiometer Bulletin 15 [11]Siemens RapidPoint 405/500 Handbuch Bilirubinbestimmung [12]Siemens RapidPoint 405/500 - Emailinformation zur Bilirubinbestimmug [13] Radiometer ABL800 Handbuch Störsubstanzen [14] Borgard et al, Clin Chem Lab Med 2006;44,1103-1110. [15] Leitlinie Kinderklinik Innsbruck zum therapeuthischen Vorgehen bei neonataler Hyperbilirubinämie [16] Grohmann K. et al, Pediatrics 2006; 117,1174-1183 - Bilirubin Measurements for Neonates: Method Comparison [17] Roche Statement (e-Mail) zur Erfassung von Bilirubinisomeren nach Phototherapie [18] Bhutani, Hour specific serum bilirubin for term and near-term newborn.
Ergebniseinheit
mg/dl
Synonyme
Gesamtbilirubin
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: Proben-Transport unter Lichtschutz EXTERN: Da Hämolyse die Bestimung von Bilirubin stört, sollen die Proben innerhalb von 4 Stunden nach Blutabnahme zentrifugiert werden und das Plasma abgetrennt werden. [3] Plasma gekühlt und lichtgeschützt versenden. Ankunft am ZIMCL innhalb von 7 Tagen nach Blutabnahme notwendig. Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden. Einflussgrößen: - direkte Sonneneinstrahlung oder helles Laborlicht kann zu Bilirubinverlusten bis zu 50% pro Stunde führen [3] - Fasten (Anstieg um 100-200% nach 48 Stunden) - körperliche Belastung (Anstieg bei Männern um 30%) - Schwangerschaft (im letzten Trimenon Abfall um 33%) - orale Kontrazeptiva (Abfall um 15%) [1]
Messbereich
0.1‑38.0 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 0.199 mg/dl von Ausgangswerten bei Proben ≤ 1.99 mg/dl und ± 10 % bei Proben > 1.99 mg/dl. Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 800 (Hämoglobin: ca. 800 mg/dl). Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 0.099 mg/dl von Ausgangswerten bei Proben ≤ 0.995 mg/dl und ± 10 % bei Proben > 0.995 mg/dl. Hämolyse bei Neugeborenen: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (Hämoglobin: ca. 1000 mg/dl). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann falsch niedrige Werte verursachen. Indocyaningrün führt zu falsch hohen Bilirubinwerten. IgG über 2800 mg/dl kann zu falsch hohem Bilirubin gesamt führen. Die Ergebnisse von einzelnen Patienten mit multiplem Myelom können zu einer positiven Abweichung bei der Wiederfindung führen. Nicht alle Patienten mit multiplem Myelom zeigen diese Abweichung, ebenso kann der Grad der Abweichung bei den einzelnen Patienten unterschiedlich sein. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Für diagnostische Zwecke sind die Ergebnisse stets im Zusammenhang mit der Patientenvorgeschichte, der klinischen Untersuchung und anderen Untersuchungsergebnissen zu werten. In bestimmten Fällen werden bei Proben direkte Bilirubinwerte gemessen, die leicht über den Gesamtbilirubinwerten liegen. Dies wird bei Patientenproben beobachtet, wenn fast das gesamte Bilirubin in der Reaktion in der direkten Form vorliegt. Ist das D‑Bilirubin Ergebnis größer als das des Gesamtbilirubins, so sollte der Gesamtbilirubinwert angegeben werden.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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