Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Harnstoff im Plasma mittels enzymatischen Tests (kinetischer UV-Test)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweiß-und Aminosäurestoffwechsels. Quantitative Konzentrationsermittlung zur Beurteilung der Nierenfunktion. Der Nachweis von Harnstoff dient zur Differentialdiagnose von prärenaler (Herzinsuffizienz, Wasserausscheidung, erhöhter Proteinkatabolismus), renaler (Glomerulonephritis, chronische Nephritis, polyzytische Niere, Nephrosklerose, tubuläre Nekrose) und postrenaler (Obstruktion der Harnwege) Hyperurämie. Indikationen für die Bestimmung von Harnstoff im Blut sind: -Differentialdiagnose des akuten Nierenversagens an Hand des Harnstoff/Creatinin-Quotienten -Beurteilung der terminalen Niereninsuffizienz, da die urämischen Intoxikationszeichen, insbesondere die gastrointestinalen, gut mit der Harnstoffkonzentration korrelieren -Beurteilung des metabolischen Status bei Intensivpatienten und Dialysepatienten, da die Harnstoffkonzentration repräsentativ für den Proteinabbau ist. [1]
Prinzip des Verfahrens
Harnstoff wird durch Urease zu Ammonium und Carbonat hydrolysiert. In der zweiten Reaktion reagiert 2-Oxoglutatarat mit Ammonium in Anwesenheit von Glutamatdehydrogenase (GLDH) und dem Coenzym NADH zu L-Glutamat. In dieser Reaktion werden für jedes hydrolysierte Mol Harnstoff zwei Mol NADH zu NAD+ oxidiert. Die Geschwindigkeit der Abnahme der NADH-Konzentration ist direkt proportional zur Harnstoffkonzentration der Probe und wird photometrisch gemessen.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose, 7.Aufl., Kapitel: Harnstoff und Harnstoff-N (BUN) [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
mmol/l
Synonyme
Urea
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
K-EDTA Monovette, Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen.
Messbereich
3-240 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Harnstoffkonzentration von 49.8 mg/dl. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes Bilirubin und 60 für unkonjugiertes Biliruin (ca. 60 mg/dl konjugiertes Bilirubin; ca. 60 mg/dl unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (ca. 1 g/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Ammoniumionen können zu falsch erhöhten Ergebnissen führen. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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