Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Carbamazepin im Plasma mittels Mikropartikel-Immunoassay (KIMS)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Carbamazepin (236,27 Da) ist ein Antikonvulsivum und wird besonders bei der Behandlung von Trigeminusneuralgie, allen Formen von partieller Epilepsie, generalisierten tonischen und klonischen Krämpfen sowie von einfachen und komplexen Krampfanfällen eingesetzt. Carbamazepin wird zum pharmakologisch aktiven Carbamazepin-10,11-epoxid metabolisiert. Die Plasmakonzentration des Epoxidmetaboliten beträgt zwischen 15 % und 48 % der Muttersubstanz. Er hat eine kürzere Halbwertzeit (5-8 Stunden) als die Muttersubstanz (8-60 Stunden). Die Überwachung des Carbamazepinspiegels bietet den Ärzten zusammen mit weiteren klinischen Informationen eine wirkungsvolle Hilfe für das Dosierungsschema und um eine optimale therapeutische Wirkung für die Behandlung zu erreichen, während sowohl subtherapeutische als auch toxische Serumspiegel vermieden werden.
Prinzip des Verfahrens
Bei dieser Technologie dient biotinyliertes, an mit Streptavidin beschichtete Latexkugeln gebundenes Hapten als Bindungspartner für Anti- Carbamazepin-Antikörper. Das an Latex gebundene Hapten und das freie Carbamazepin der Probe konkurrieren um eine begrenzte Anzahl spezifischer Anti-Carbamazepin-Antikörper. Die Signalabnahme ist zur Carbamazepinkonzentration in der Probe proportional.
Literatur
L. Thomas, Labor und Diagnose, 8. Auflage, s1903.
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
NEUROTOP, TEGRETOL
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Intern: Rohrpost (ungekühlt) Extern: Plasma/Serum abheben. Versand bei Umgebungstemperatur möglich, allerdings dürfen zwischen Probengewinnung und Analytik nicht mehr als 48Std. liegen. Bei darüber hinaus gehenden Transportzeiten wird ein gekühlter Transport angeraten.
Messbereich
2-16 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei Carbamazepinkonzentrationen von ca. 3 und 12 mg/l. Keine wesentliche Beeinflussung bis zu: - einem Index I von 50 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 50 mg/dl) - einem Index H von 1000 (Hämoglobin: ca. 1000 mg/dl) - einem Index L von 2000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. - 1000 mg/dl Triglyceride - 1200 kU/l Rheumafaktor - 13 g/dl Gesamtprotein - 600 mg/dl Cholesterin Wie bei allen Tests mit Schaf-Antikörpern können in der Probe Störungen durch humane Anti-Schaf-Antikörper hervorgerufen werden, die zu unzuverlässigen Werten führen können. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die folgenden Analyte zeigten bei einer Carbamazepinkonzentration von 3mg/l folgende Kreuzreaktivitäten: KREUZREAKTIVITÄT 10% bis 50%: keine KREUZREAKTIVITÄT 2% bis 10%: Carbamazepin-10,11-epoxid: 2.9% bei 29.6 mg/l KREUZREAKTIVITÄT 1- 2%: keine KREUZREAKTIVITÄT kleiner 1 % bzw. nicht nachgewiesen: 10‑Hydroxycarbamazepin (MHD), Oxcarbazepin, Phenylbutazon, Mephenytoin, 2-Phenyl-2-ethylmalonamid, Chlordiazepoxid, Clonazepam, Ethotoin, Diazepam, p‑Hydroxyphenobarbital NICHT NACHGEWIESEN: Nortriptylin,Amitriptylin, Imipramin, Phenothiazin, Promethazin, Phenytoin, Valproinsäure, Amobarbital, Ethosuximid, Glutethimid, Methosuximid, 5-(p-Hydroxyphenyl)-phenylhydantoin, Phenobarbital, Primidon, Probenecid, Secobarbital, Paracetamol, Acetylcystein, Acetylsalicylsäure, Ampicillin-Na, Ascorbinsäure, Heparin, Cefoxitin, Cyclosporin, Doxycyclin (Tetracyclin), Ibuprofen, Levodopa, Methyldopa, Metronidazol, Phenylbutazon, Rifampicin, Theophyllin
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat laut Beipack (2016-04)
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