Beschreibung*
Quantiative Bestimmung von Ferritin in Humanplasma mittels Latex-Partikel-verstärktem immunologischem Trübungstest
Ziel und Zweck der Untersuchung
Ferritin ist das Eisenspeicherprotein mit einem Molekulargewicht von ≥ 440000 Dalton, abhängig vom Eisengehalt. Es besteht aus einer Proteinhülle (Apoferritin) von 24 Untereinheiten und einem Eisenkern mit durchschnittlich ca. 2500 Fe3+-Ionen bei den basischen Isoformen. Das im Blut nachweisbare Ferritin steht mit dem Depot-Eisen des Körpers im Gleichgewicht und hat somit Indikatorfunktion für den Füllungszustand der Eisenspeicher. [2] - Verdacht auf Speichereisenmangel. - Bei mikrozytärer, hypochromer Anämie. - Überwachung von Risikogruppen für Eisenmangel, z.B. Schwangere, Blutspender, Kleinkinder, Hämodialysepatienten. - Verlaufskontrolle der oralen Eisentherapie. - Abschätzung des Speichereisens vor Erythropoietin-Therapie. - Abschätung des Speichereisens bei erhöhter Transferrin-Sättigung und Verdacht auf hereditäre Hämochromatose oder sekundäre Eisenüberladung. - Verlaufskontrolle der Eisenmobilistions-Therapie bei Eisenüberladung. [1]
Prinzip des Verfahrens
Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest: Humanferritin agglutiniert mit Latexpartikeln, die mit Anti-Ferritin-Antikörpern (Kaninchen) beschichtet sind. Der Niederschlag wird turbidimetrisch bei 570/800 nm bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µg/l
Synonyme
Eisenspeicherprotein
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden! Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden. Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Gefrorene Proben nicht in einem 37 °C-Wasserbad auftauen. Zu heftiges Mischen kann zur Denaturierung von Ferritin führen
Messbereich
8-1000 μg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bewertungskriterium: Wiederfindung ± 4 μg/l vom Ausgangswert bei Proben ≤ 40 μg/l und ± 10 % bei Proben > 40 μg/l. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 60 mg/dl). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 500 (Hämoglobin: ca. 500 mg/dl). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 700. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Rheumafaktoren: Keine wesentliche Beeinflussung durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 1200 kU/l. Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Interferenz gefunden. High‑Dose-Hook-Effekt: Mit dem Prozonencheck wurde bis zu einer Ferritinkonzentration von 80000 μg/l kein falsches Ergebnis ohne Markierung beobachtet. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die in diesem Test verwendeten polyklonalen Antikörper sind spezifisch für humanes Leberferritin und erkennen ebenso humanes Milzferritin. Die Antikörper zeigen keine Kreuzreaktivität mit der H-Untereinheit von Humanferritin, die den Hauptbestandteil von humanem Herzferritin ausmacht.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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