Ziel und Zweck der Untersuchung
Das humane, schwangerschaftsassoziierte Plasmaprotein A (PAPP-A) ist ein großes Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 200 kDa und gehört zur Metzincin-Superfamilie der Zink-Peptidasen. PAPP-A wurde erstmals aus dem Serum schwangerer Frauen isoliert und seine Konzentration zeigt bis zum Ende der Schwangerschaft einen ständigen Anstieg. PAPP-A wird vom Trophoblast produziert und in das mütterliche Serum sekretiert; es zirkuliert dort hauptsächlich als heterotetramerer 2:2 Komplex zusammen mit zwei Untereinheiten der Proform eines eosinophilen Major-Basic-Proteins (proMBP). Mittlerweile gilt die Bestimmung der PAPP-A-Konzentration in Serum als anerkannter Marker zum Nachweis fetaler Aneuplodien. Wie in mehreren Studien bestätigt wurde, ist PAPP-A der Marker der Wahl um, in Kombination mit freiem βhCG und der sonographischen Bestimmung der Nackenfaltentransparenz (NT - Nuchal Translucency), Frauen mit erhöhtem Risiko für Down-Syndrom-Schwangerschaften im ersten Trimester (Wochen 10-14) zu identifizieren. Bei Verwendung dieser Markerkombination wurden Detektionsraten von bis zu 70 % (nur Serummarker) bzw. 90 % (kombiniert mit NT) bei einer falsch-positiv Rate von 5 % beschrieben. Die Mediane an PAPP-A im mütterlichen Serum sind bei einer betroffenen Schwangerschaften tiefer als bei nicht betroffenen Schwangerschaften. Unter Berücksichtigung des Alters der Mutter kann das Risiko für eine Down-Syndrom-Schwangerschaft mit Hilfe eines speziellen Algorithmus berechnet werden (z.B. basierend auf Likelihood-Ratios). Nach den FMF Kriterien ist für die Risikobewertung nur die SSW 9+0 bis 13+6 zulässig. Die Risikoberechnung mit der FMF-Software ist nur Ärzten gestattet ist, die für die Ultraschalluntersuchungen zertifiziert sind. Nähere Auskünfte zu den FMF-Kriterien sind auf der FMF-Homepage abrufbar (http://www.fmf-deutschland.info/de/fmf-deutschland/).
Prinzip des Verfahrens
Immunologischer in vitro Test: Testprinzip: Sandwichprinzip. Gesamtdauer des Tests: 18 Minuten • 1. Inkubation: 15 μl Probe, ein biotinylierter monoklonaler PAPP-A-spezifischer Antikörper (Maus) und ein mit Ruthenium-Komplex markierter monoklonaler PAPP-A-spezifischer Antikörper (Maus) bilden einen Sandwich-Komplex. • 2. Inkubation: Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. • Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Danach werden mit ProCell die ungebundenen Substanzen entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. • Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt. Diese wird durch eine 2-Punkt-Kalibration und eine über den Reagenzbarcode mitgelieferte Masterkurve gerätespezifisch generiert.
Literatur
[1] Packungsbeilage [2] http://www.fmf-deutschland.info/de/fmf-deutschland/ [3] Ekelund et al. Ultrasound Obstet Gynecol 2012;40:276-281 [4] Kirekegaard et al. Prenat DIagn 2008;28:839-844
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Schwangerschafts-assoziiertes Plasmaprotein A Pregnancy Associated Plasma Protein A Oscar-Screening ("One-Stop Clinic for Assessment of Risk") Down-Syndrom-Screening Ersttrimester-Screening
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
15-25°C 25 Stunden, 2-8°C 8 Tage, -20°C 12 Monate (jeweils abgesert), sofern die Probe nicht an einem C- oder ISE-Modul des C8000 gelaufen ist
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
500 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Achtung: Der PAPP-A-Wert einer Patientenprobe kann in Abhängigkeit vom verwendeten Testverfahren unterschiedlich hoch gemessen werden. Der Laborbefund muss daher immer eine Angabe über die benutzte PAPP-A-Bestimmungsmethode enthalten. PAPP-A Werte, die mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelt wurden, können nicht miteinander verglichen werden und Ursache für medizinische Fehlinterpretationen sein. Erfolgt im Verlaufe eines Therapiemonitorings ein Wechsel des PAPP-A-Bestimmungsverfahrens, so müssen die PAPP-A-Werte beim Übergang durch Parallelmessungen mit beiden Methoden bestätigt werden. - Venenpunktion - Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor Durchführung des Tests zentrifugiert werden. - Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. - Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden. INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Serum muss, wenn bei Raumtemperatur (15-25°C) verschickt, spätestens 8 Stunden nach Blutabnahme abgesert am ZIMCL eintreffen. Bei gekühltem Transport (2-8°C, abgesert) bis zu 3 Tage möglich. Für längere Lagerung sollten die abgeserten Proben tiefgefroren werden.
Messbereich
0,02 - 10 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin < 12 mg/dl), Hämolyse (Hb < 1,0 g/dl), Lipämie (Intralipid < 1500 mg/dl) und Biotin (< 4912 nmol/l bzw. <1200 µg/l). Bewertung: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert. Es wurden keine Einflüsse durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 1000 kU/l beobachtet. Kein High-dose Hook-Effekt bei PAPP-A-Konzentrationen bis 120 U/l. In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese Einflüsse werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Keine Kreuzreaktivität gegen Angiotensinogen und α2-Makroglobulin nachweisbar.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
s. Packungsbeilage
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.