Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Lipase in Humanplasma mittels eines enzymatischen in-vitro Tests.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Lipasen sind Glycoproteine mit einem Molekulargewicht von 47000 Dalton. Sie sind definiert als Triglycerid-Hydrolasen, die die Spaltung von Triglyceriden zu Diglyceriden mit nachfolgender Bildung von Monoglyceriden und Fettsäuren katalysieren. Neben der α-Amylase gehört die Pankreaslipase seit langem unbestritten zu den differentialdiagnostisch wertvollsten klinisch-chemischen Parametern bei Pankreaserkrankungen. Dabei findet die Bestimmung der Lipaseaktivität aufgrund der größeren Spezifität und der schnelleren Freisetzung weltweit immer mehr Anerkennung. Nach einer akuten Pankreatitis steigt die Lipaseaktivität innerhalb von 4-8 Stunden an, erreicht nach 24 Stunden ihren Höchststand und fällt innerhalb von 8 bis 14 Tagen wieder ab. Eine Korrelation zwischen der gemessenen Lipaseaktivität im Serum und dem Ausmaß der Pankreasschädigung besteht jedoch nicht. [2]
Prinzip des Verfahrens
Diese Methode beruht auf der enzymatischen Spaltung eines mit Gallensäuren emulgierten spezifischen Lipasefarbsubstrats, dem 1,2-O-Dilauryl-rac-glycero-3-glutarsäure-(6-methylresorufin)-ester. Das Lipasefarbsubstrat wird unter katalytischer Einwirkung von Lipase in alkalischer Lösung zu 1,2-O-Dilauryl-rac-glycerin und einem instabilen Zwischenprodukt, dem Glutarsäure-(6-Methylresorufin)-ester, gespalten. Dieser zerfällt in alkalischer Lösung spontan in Glutarsäure und Methylresorufin. Der Zusatz von Detergenz und Colipase erhöht die Spezifiät des Pankreaslipasetests. Die Colipase aktiviert nur die Pankreaslipase, aber keine anderen im Serum vorkommenden lipolytischen Enzyme. Durch den hohen Anteil an Cholaten ist sichergestellt, dass die im Serum vorkommenden Esterasen aufgrund der hohen negativen Grenzflächenladung nicht mit dem Farbsubstrat reagieren. Die Farbintensität des gebildeten roten Farbstoffs ist direkt proportional zur Lipaseaktivität und wird photometrisch bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
U/l
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparinplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden!
Messbereich
3 - 300 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Lipaseaktivität von 60 U/l. Ikterus: keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 50 (50 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 100 (100 mg/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 2000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Medikamente: Calciumdobesilat führt zu falsch niedrigen Lipasewerten. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Info im Beipack
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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