Beschreibung*
Bestimmung von HbF im EDTA-Blut mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
Ziel und Zweck der Untersuchung
HbF ist eine Hämoglobinfraktion. HbF ist die dominierende Hämoglobinspezies des Feten und des Neugeborenen. Sie besteht aus 2 alpha- und 2 gamma-Ketten. HbF hat eine höhere Sauerstoffaffinität als HbA (adultes Hämoglobin). Dies beruht auf der fehlenden Interaktion des HbF mit 2,3 Bisphosphoglycerat durch strukturelle Unterschiede von gamma-Kette (fetales Hb) und beta-Kette (adultes Hb). Neugeborene haben einen Anteil von 77 - 87 % HbF. Der Anteil an HbF ist bei Frühgeborenen höher als bei Reifgeborenen und darüber hinaus vom Lebensalter abhängig. Die Umschaltung der Synthese von HbF auf HbA findet um die 35. Schwangerschaftswoche statt. Nach dem 15. Lebenstag nimmt der Anteil an HbF ab und erreicht im Alter von 1-2 Monaten ca. 50 % und im Alter von 6 Monaten nahezu die Werte des Erwachsenen. Indikation zur Bestimmung von HbF: mikrozytäre Anämien nach Ausschluss eines Eisenmangels, chronische hämolytische Anämie, hydrops fetalis unbekannter Genese, hämatologische bedingte Polyglobulien, genetische Beratung und pränatale Diagnostik, unklare Anämie Erhöhte HbF-Werte treten auf bei hereditärer Persistenz von HbF, bei hämolytischen Anämien oder im Rahmen von Hämoglobinopathien (z.B.Thalassämie)
Prinzip des Verfahrens
Beruhend auf dem Prinzip der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) verwendet das Analysegerät eine Kationenaustauschsäule zur Trennung der Hämoglobinkomponenten durch unterschiedliche Ioneninteraktionen. Die verschiedenen Hämoglobinkomponenten, einschließlich Hämoglobin F und A2, werden schnell (6,0 Min. pro Probe) getrennt.
Literatur
- Labor und Diagnose (2008): Hrsg.Lothar Thomas, 7.Aufl.TH-Books
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
HbF, fetales Hämoglobin
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
4 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA Vollblut
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Transport mit Rohrpost Keine geronnenen Proben verwenden! Nach Bluttransfusionen ist die Bestimmung von HbF nicht sinnvoll, da die Interpretation - aufgrund der verabreichten Fremderythrozyten - nicht möglich ist.
Messbereich
0,0% - >100%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
CAVE: nach Erythrozytengabe und bei Erkrankungen mit verkürzter Erythrozytenüberlebenszeit ist die Bestimmung des HbF nicht aussagekräftig und darf nicht zur Überwachung einer Hämoglobinopathie herangezogen werden. Keine geronnenen Proben verwenden. Proben in sehr geringer Menge und mit niedrigem Hämatokritwert müssen möglicherweise vor der Analyse verdünnt werden. Bei geringer Probenmenge oder niedrigem Hämatokritwert kann die TOTAL AREA (Gesamtfläche) bei weniger als 2000 liegen. In dem Fall ist das Testergebnis nicht verlässlich. Die Probe verdünnen und die verdünnte Probe mit Hilfe nachfolgenden Verfahrens erneut testen. s.verlinkte Dokumente
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine angegeben vom Hersteller
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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