Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Methotrexat im Plasma mittels Chemilumineszenz-Mikropartikelimmunoassay (CMIA)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Methotrexat (454 Da) ist ein Analogon der Folsäure (Vitamin B6) und inhibiert daher als Antimetabolit reversibel das Enzym Dihydrofolat-Reduktase. Dadurch wirkt diese Substanz zytostatisch bzw. antineoplastisch. Methotrexat wird allein oder in Kombination mit anderen antineoplastischen Substanzen zur Behandlung von Leukämien (v. a. akute lymphatische Leukämie), osteogenem Sarkom, Non-Hodgkin-Lymphomen, Lungen- sowie Brustkrebs eingesetzt. WESENTLICH GERINGERE Methotrexat-Dosen werden zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie schwerer Psoriasis, Asthma, rheumatoider Arthritis, Sarcoidose sowie bei der Immunsuppression nach Transplantationen eingesetzt.
Prinzip des Verfahrens
Dieser Assay ist ein Ein-Schritt-Immunoassay zur quantitativen Bestimmung von Methotrexat in Humanserum und -plasma und beruht auf der Technik des Chemilumineszenz- Mikropartikelimmunoassays (CMIA). Die Probe, die mit anti-Methotrexat beschichteten paramagnetischen Mikropartikel, das assayspezifische Verdünnungsmittel und das Methotrexat:akridiniummarkierte Konjugat werden gemischt und so ein Reaktionsgemisch hergestellt und inkubiert. Das in der Probe vorhandene Methotrexat bindet an die mit anti-Methotrexat beschichteten Mikropartikel und an das Methotrexat:akridiniummarkierte Konjugat. Nach einem Waschzyklus werden Pre-Trigger- und Triggerlösung zugegeben. Die resultierende Chemilumineszenzreaktion wird in relativen Lichteinheiten (RLE) gemessen. Die Menge an Methotrexat in der Probe ist zu den vom optischen System gemessenen RLE umgekehrt proportional.
Literatur
Beipack Hersteller
Ergebniseinheit
µmol/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
MTX
Analysenfrequenz
nach Bedarf
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
2 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Intern: Rohrpost Extern: Lichtschutz erforderlich (s.verlinkte Literatur, Seite 745)
Messbereich
0,040 - 1,500 µmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Messungen von Proben, die humanen Anti-Maus-Antikörper(HAMA) enthalten, können zu Interferenzen führen. Eine Messung mit diesem Assay ist dann laut Hersteller nicht möglich. Für Proben mit Bilirubin <60 mg/dl , Cholesterin <700 mg/dl, Hämoglobin <1000 mg/dl, Gesamteiweiß <12 g/dl, Rheumafaktor <1500 kU/l, Triglyceride <3000 mg/dl und Harnsäure <30 mg/dl beträgt der Bias bis zu +/- 8% zu nicht angereicherten Proben.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Proben von Patienten, denen zur Therapie einer Methotrexat-Überdosierung Glucarpidase (Carboxypeptidase G2) verabreicht wurde, sollten frühestens 48 Stunden nach der letzten Glukarpidase-Dosis mit dem ARCHITECT Methotrexate Assay untersucht werden. Diese Proben enthalten erhöhte Konzentrationen an 4-[[2,4-Diamino-6- (pteridinyl)methyl]-methylamino]-Benzoesäure (DAMPA), die aus dem Stoffwechsel von Methotrexat durch Glucarpidase resultieren.DAMPA kreuzreagiert mit dem in diesem Assay verwendeten Methotrexat-Antikörper. Onkologen des klinischen Teams sollten das Labor verständigen, wenn Glucarpidase verabreicht wird. Aminopterin ist ein Derivat von Folsäure und kreuzreagiert mit dem in diesem Assay verwendeten Methotrexat-Antikörper.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat laut Beipack (2022)
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.