Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Estron in humanem Serum und EDTA-Plasma mittels ELISA
Ziel und Zweck der Untersuchung
Estron ist ein natürliches Estrogen, welches in Ovar und Nebenniere direkt oder indirekt im Fettgewebe durch Aromatisierung und Demethylierung durch die Aromatase aus Androstendion synthetisiert wird. Estron spielt aufgrund seiner im Vergleich zu Östradiol geringeren biologischen Wirkung prämenopausal eine untergeordnete Rolle im Zyklus. Postmenopausal nimmt seine Bedeutung aufgrund der Verminderung von Östradiol jedoch zu. Höhere Östron-Serumwerte korrelieren mit erniedrigtem Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose. Erhöhte Estron-Konzentrationen finden sich beim PCO-Syndrom, Übergewicht, Alkohlkonsum, Fettleber und bei Einnahme Östrogenpräparaten. Bei Männern übersteigen die Estron-Spiegel die Östradiol-Spiegel, da aufgrund der höheren DHEA-Spiegel vermehrt die Estron-Vorstufe Androstendion zur Verfügung steht. Im höheren Lebensalter ist ein Estron-Abfall physiologisch. Indikationen zur Bestimmung sind Ausschluss eines Östrogenmangels in der Postmenopause, unklare Blutungen nach der Menopause, Beurteilung der Wirkung einer Behandlung mit Östron bzw. Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung bei Übergewicht.
Prinzip des Verfahrens
Kompetitiver Festphasen-Enzymimmunoassay. Die Wells der Mikrotiterplatten sind beschichtet mit polyklonalen Kaninchen Antikörper und Biotin-markierten Estronmolekülen. In der Patientenprobe enthaltenes endogenes Estron konkurriert mit diesem immobilisierten Estron um die freien Bindungsstellen des im Enzymkonjugat enthaltenen Anti-Estron-Antikörpers. Dieser Antikörper ist mit Meerrettichperoxidase konjugiert. Das nicht gebundene Konjugat wird durch Waschen der Wells entfernt. Anschließend wird die Substratlösung zugegeben und die Farbentwicklung nach einer definierten Zeit gestoppt. Die Intensität der gebildeten Farbe ist umgekehrt proportional der Estron-Konzentration in der Probe. Die Extinktion wird bei 450 nm mit einem Mikrotiterplattenleser gemessen.
Literatur
Resnik et al. The stimulation of uterine blood flow by various estrogens. Endocrinology 94:1192, 1974. Fayman et al. Patterns of gonadotropins and gonadal steroids throughout life. Clin. Obstet. Gynecol. 3: 467-483, 1976. Baird et al. Blood production and ovarian secretion rates of estradiol-17ß and estrone in women throughout the menstrual cycle. J Clin Endocrinol. Metab 38: 1009-1017. 1974 Lindbert et al. Plasma levels of non-conjugated oestrone, oestradiol-17b and oestriol during uncomplicated pregnancy. Acta Obstet Gynecol Scand 32:21, 1974. Drafta et al. Age-related changes of plasma steroids in normal adult males. Steroid Biochem. 17: 683-687, 1982. DeVane et al. Circulating gonadotropins, estrogens, and androgens in polycystic ovarian disease. Am J Obstet Gynecol 1975; 121:496.
Ergebniseinheit
ng/l
Einheiten(sonstige)
ng/l (pg/ml)
Synonyme
Östron, 3-Hydroxyestra-1,3,5(10)-trien-17-on
Analysenfrequenz
1-2 x monatlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
4 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
EDTA
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Interne Einsender: Venenpunktion, rascher Probentransport mittels Rohrpost Externe Einsender: Venenpunktion, Proben zentrifugieren, abseren und gekühlt versenden.
Messbereich
15,8 - 2400 ng/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipämische, ikterische und/oder stark hämolytische Proben nicht verwenden. Hämoglobin (bis zu 400 mg/dl), Bilirubin (bis zu 50 mg/dl) und Triglyceride (bis zu 3000 mg/dl) haben keinen Einfluss auf das Testergebnis. Keine Proben mit Natriumazid verwenden. Proben nur 1x einfrieren und auftauen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Kreuzreaktivität in % Androstendion 2,26 Cortison 0,71 Estradiol 1,19 Estriol 0,07
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD zertifiziert
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