Beschreibung*
Bestimmung von Glukose aus Spontanharn mittels Reflexionsphotometrie am Teststreifen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Screening-Untersuchung des Spontanharnes; Semiquantitative Analyse von Glukose im Spontanharn. Der Screening-Test dient der Abklärung von Erkrankungen der Blase, der harnableitenden Wege, der Niere sowie von Leber- und Stoffwechselerkrankungen z.B. im Rahmen des Diabetes mellitus u.ä. Die Bestimmung der Glukose im Harn besitzt einen hohen diagnostischen Wert zur Früherkennung eines Diabetes mellitus, sowie zur Verlaufskontrolle und zur Selbstkontrolle. Wenn in der Niere die tubuläre Rückresorption für Glukose (Nierenschwelle) überschritten wird, kommt es zur Glukosurie. Die Nierenschwelle liegt normalerweise bei einem Blutzuckerwert von 150-180 mg/dl, im höheren Alter und bei langjährigem Diabetes mellitus ist sie oft erhöht. Bei extremer Kohlenhydratzufuhr kann es zu einer alimentäre Glukosurie kommen.
Prinzip des Verfahrens
Analyse mittels Teststreifen; die Teststreifen bestehen aus einem mit Absorbantien imprägnierten Papier auf einer Trägerfolie. In der Gegenwart bestimmter Substanzen und Zellen im Harn kommt es in Abhängigkeit deren Konzentration zu einem Farbwechsel in der Testfläche. Testprinzip: Glukose im Urin wird durch die Glucose-Oxidase-/Peroxidase-Reaktion bestimmt. Die Wirkung von Glukose-Oxidase auf Glukose erzeugt Gluconsäure und Wasserstoffperoxid. Die Peroxidase katalysiert dann die Reaktion von Wasserstoffperoxid und Chromogen zur Bildung eines blauen Farbstoffes. Die Grundfarbe auf dem Testfeld ist Gelb und die Farbe ändert sich entsprechend der Glukosekonzentration von Gelb nach Blaugrün. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Literatur
Beipack L.Thomas: Labor und Diagnose European Urinalysis Guidelines W.Hofmann: Diagn.Pfade bei Nierenerkrankungen
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Harnzucker, Zucker im Harn
Analysenfrequenz
Mo-Fr (Routine) - täglich (Notfall)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
innerhalb von 2 Stunden (unzentrifugiert), vor Analyse Harn gut mischen
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Spontanharn - Mittelstrahlharn (bevorzugt Morgenharn)
Sammelperiode
Frischer Spontanharn (Mittelstrahlharn) muss innerhalb von 2 Stunden ins Labor transportiert werden Transport über Rohrpost oder händisch
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
unzentrifugierter Harn - für automatische Messung: 2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Nur saubere Gefäße für die Uringewinnung verwenden
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Korrekte Gewinnung des Mittelstrahl- Spontanharnes: Reinigung des äußeren Genitales, 1.Harnportion verwerfen, Mittelstrahlharn im sauberen, verschließbaren Gefäß auffangen, restlichen Harn in die Toilette entleeren. Harn im Gefäß gut mischen und in Harnmonovette überführen. Achtung: Nicht im direkten Sonnenlicht lagern. Innerhalb von 2 Stunden ins Labor schicken - Transport über Rohrpost oder händischen Transport
Messbereich
siehe Angaben des Herstellers: 50 - 2000 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Glucose: Bei einer sehr hohen Konzentration an Ascorbinsäure sind falsch negativ Ergebnisse möglich. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass Ascorbinsäurekonzentrationen < 200 mg/dl keine falsch negativen Ergebnisse zeigen, wenn die gemessene Glukosekonzentration 100 mg/dl beträgt. Das Testfeld reagiert auf Galaktose Stark verfärbter Urin (z.B. durch Arzneimittel) kann den Test stören.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
siehe Punkt "Allgemeine Störungen" und Punkt "Prinzip des Verfahrens"
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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