Beschreibung*
Bestimmung von Ketonkörper aus Spontanharn mittels Reflexionsphotometrie am Teststreifen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Screening-Untersuchung des Spontanharnes; Semiquantitative Analyse von Ketonkörper im Spontanharn. Der Screening-Test dient der Abklärung von Erkrankungen der Blase, der harnableitenden Wege, der Niere sowie von Leber- und Stoffwechselerkrankungen z.B. im Rahmen des Diabetes mellitus u.ä. Ketonkörper treten im Harn auf, wenn im Körper ein verstärkter Fettabbau aufgrund einer unzureichenden Energiezufuhr durch Kohlenhydrate vorliegt. Die trifft z.B. zu bei präkomatösen oder komatösen Zuständen des Diabetes mellitus. Ketonurie nichtdiabetischer Ursache sind z.B. Hungerzustände, Schlankheitskuren mit Kohlehydratentzug (Nulldiäten), acetonämisches Erbrechen bei Kleinkindern, Fieber, Hyperemesis gravidarum, angeborene Stoffwechselerkrankungen)
Prinzip des Verfahrens
Analyse mittels Teststreifen; die Teststreifen bestehen aus einem mit Absorbantien imprägnierten Papier auf einer Trägerfolie. In der Gegenwart bestimmter Substanzen und Zellen im Harn kommt es in Abhängigkeit deren Konzentration zu einem Farbwechsel in der Testfläche. Testprinzip: Nitroprussidmethode Aceton und Acetessigsäure reagieren mit Natriumprussid in einem alkalischen Milieu. Es kommt zu einer Farbänderung von gelblichbraunem Rosa zu Lavendel. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Literatur
Beipack L.Thomas: Labor und Diagnose European Urinalysis Guidelines W.Hofmann: Diagn.Pfade bei Nierenerkrankungen
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Keton im Harn
Analysenfrequenz
Mo-Fr (Routine) - täglich (Notfall)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
innerhalb von 2 Stunden (unzentrifugiert), vor Analyse Harn gut mischen
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Spontanharn - Mittelstrahlharn (bevorzugt Morgenharn)
Sammelperiode
Frischer Spontanharn (Mittelstrahlharn) muss innerhalb von 2 Stunden ins Labor transportiert werden Transport über Rohrpost oder händisch
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
unzentrifugierter Harn - für automatische Messung: 2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Nur saubere Gefäße für die Uringewinnung verwenden
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Korrekte Gewinnung des Mittelstrahl- Spontanharnes: Reinigung des äußeren Genitales, 1.Harnportion verwerfen, Mittelstrahlharn im sauberen, verschließbaren Gefäß auffangen, restlichen Harn in die Toilette entleeren. Harn im Gefäß gut mischen und in Harnmonovette überführen. Achtung: Nicht im direkten Sonnenlicht lagern. Innerhalb von 2 Stunden ins Labor schicken - Transport über Rohrpost oder händischen Transport
Messbereich
10 - 80 mg/dl - siehe Angaben des Herstellers
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Ketonkörper: Der Test kann in Gegenwart großer Mengen an Phenylbrenztraubensäure, Brenztraubensäure, Oxalessigsäure, alpha-Ketoglutarsäure oder Phenolsulphonphtalein (PSP) falsch positiv ausfallen oder eine ungewöhnliche Farbe aufweisen. Bei Einnahme von Arzneimitteln mit -SH-Gruppen kann der Test falsch positiv ausfallen. Der Test reagiert nicht auf ß-Hydroxybutansäure Stark verfärbter Urin (z.B. durch Arzneimittel) kann den Test stören. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
siehe Punkt "Allgemeine Störungen" und Punkt "Prinzip des Verfahrens"
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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