Beschreibung*
Bestimmung von Urobilinogen aus Spontanharn mittels Reflexionsphotometrie am Teststreifen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Screening-Untersuchung des Spontanharnes; Semiquantitative Analyse von Urobilinogen im Spontanharn. Der Screening-Test dient der Abklärung von Erkrankungen der Blase, der harnableitenden Wege, der Niere sowie von Leber- und Stoffwechselerkrankungen z.B. im Rahmen des Diabetes mellitus u.ä. Urobilinogen entsteht durch bakterielle Reduktion aus dem mit der Galle in den Darm abgegebenen Bilirubin. Durch Rückresorption gelangt das Urobilinogen wieder in den Blutkreislauf und wird in der Leber weiter abgebaut bzw. teilweise mit dem Harn ausgeschieden. Der Nachweis von Urobilinogen im Urin weist auf folgende zwei Ursachen hin: 1)gestörte Leberfunktion infolge primärer oder sekundärer Lebererkrankung 2)gesteigerter Hämoglobin-Abbau infolge einer primär hämolytischen Erkrankung oder sekundär mit anderen Krankheitsbildern. Vermehrte Bildung von Urobilinogen tritt z.B. auch auf bei Enterokolitis, Ileus, erheblicher Obstipation
Prinzip des Verfahrens
Analyse mittels Teststreifen; die Teststreifen bestehen aus einem mit Absorbantien imprägnierten Papier auf einer Trägerfolie. In der Gegenwart bestimmter Substanzen und Zellen im Harn kommt es in Abhängigkeit deren Konzentration zu einem Farbwechsel in der Testfläche. Testprinzip Azokupplungsmethode: die Reaktion von Urobilinogen im Urin mit 3,4-Methylendioxibenzoldiazonium-Tetrafluoroborat entwickelt eine Farbänderung von Hellrosa zu Rot. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Literatur
Beipack L.Thomas: Labor und Diagnose European Urinalysis Guidelines W.Hofmann: Diagn.Pfade bei Nierenerkrankungen
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
UBG
Analysenfrequenz
Mo-Fr (Routine) - täglich (Notfall)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
innerhalb von 2 Stunden (unzentrifugiert), vor Analyse Harn gut mischen
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Spontanharn - Mittelstrahlharn (bevorzugt Morgenharn)
Sammelperiode
Frischer Spontanharn (Mittelstrahlharn) muss innerhalb von 2 Stunden ins Labor transportiert werden Transport über Rohrpost oder händisch
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
unzentrifugierter Harn - für automatische Messung: 2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Nur saubere Gefäße für die Uringewinnung verwenden
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Korrekte Gewinnung des Mittelstrahl- Spontanharnes: Reinigung des äußeren Genitales, 1.Harnportion verwerfen, Mittelstrahlharn im sauberen, verschließbaren Gefäß auffangen, restlichen Harn in die Toilette entleeren. Harn im Gefäß gut mischen und in Harnmonovette überführen. Achtung: Nicht im direkten Sonnenlicht lagern. Innerhalb von 2 Stunden ins Labor schicken - Transport über Rohrpost oder händischen Transport
Messbereich
siehe Angaben des Herstellers 2-12 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Urobilinogen: Nicht beeinflusst durch Porphobilinogen, Indol, Paraaminosalicylsäure, Sulfonamid und Harnstoff, die auf das Ehrlich-Aldehydreagenz reagieren. Längeres Stehenlassen des Harn im direkten Sonnenlicht bewirkt eine Oxidation des Urobilinogens und führt zu falsch negativen Ergebnissen. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
siehe Punkt "Allgemeine Störungen" und Punkt "Prinzip des Verfahrens"
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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