Beschreibung*
Nachweis von Hepatitis B Virus DNA in Serum mittels PCR
Ziel und Zweck der Untersuchung
HBV Infektionen gehören laut WHO mit über 350 Millionen chronisch Infizierten zu den weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Eine HBV-Infektion steigert das Risiko einer Dekompensation und Zirrhose der Leber sowie des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Blut und Genitalsekrete). Zur Risikominimierung des Auftretens von HBV Folgeerkrankungen ist eine rechtzeitige Therapie mit entsprechenden serologischen Kontrollen essentiell. Die PCR-Untersuchung auf Hepatitis-B DNA im Blut ist ein hoch sensitives Laborverfahren und ermöglicht den direkten Nachweis einer akuten oder persistierenden Infektion. Der im ZIMCL eingesetzte CE-IVD zertifizierte NAT Assay erfasst die acht HBV Genotypen A bis H in Humanserum und ermöglicht gleichzeitig die Quantifizierung der HBV DNA. In Europa dominieren primär die Typen A, D und G. Der Test dient insb. als Hilfsmittel bei der Betreuung von chronisch HBV Infizierten zu Behandlungsbeginn sowie im Verlauf zur Kontrolle einer antiviralen medikamentösen HBV-Therapie.
Prinzip des Verfahrens
Der im ZIMCL eingesetzte molekulare Assay ist ein Nukleinsäure-Amplifikationstest mit transkriptionsvermittelter Echtzeit-Amplifikationstechnologie (TMA) zum Nachweis von HBV-DNA. Der Assay verwendet zwei Regionen des HBV-Genoms (Polymerase sowie Surface-Gen). Zur Amplifikation dieser bestimmten Regionen werden spezielle Primer zur Amplifizierung der HBV-Genotypen A, B, C, D, E, F, G und H verwendet. Der Assay ist auf den 3. Internationalen Standard der WHO für das Hepatitis-B-Virus standardisiert (NIBSC-Kode: 10/264): Er umfasst die drei Hauptschritte Target Capture, Target-Amplifikation durch TMA und Detektion der Amplifikationsprodukte (Amplikons) mithilfe von fluoreszenzmarkierten Sonden (Torches). Jede Reaktion hat einen internen Kalibrator/eine interne Kontrolle (Internal Control, IC) zur Überprüfung auf Schwankungen bei der Probenbearbeitung, Amplifikation und Detektion.
Literatur
Shah et al. Advances in treatment and prevention of hepatitis B. World J Gastrointest Pharmacol Ther. 2021 Jul 5;12(4):56-78. European Association for the Study of the Liver. EASL Clinical Practice Guidelines: Management of chronic hepatitis B virus infection. Journal of Hepatology 2012; 57:167-185. Aspinall et al. Hepatitis B prevention, diagnosis, treatment and care: a review. Occupational Medicine 2011; 61(8):531-540. Liaw et al. Hepatitis B virus infection. Lancet. 2009;373(9663):582-92.
Ergebniseinheit
lU/ml
Einheiten(sonstige)
IU/ml
Synonyme
HBV-PCR, Hepatitis B, Virushepatitis
Analysenfrequenz
wöchentlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
Nicht möglich, da ein eigenes Röhrchen zur Durchführung übermittelt werden muss.
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
4 ml Nativblut
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Vollblut kann bei 2 °C bis 30 °C gelagert werden und ist innerhalb von 24 Stunden nach der Probenentnahme zu zentrifugieren. Die Gewinnung und Aliquotierung von Serum erfolgt ausschließlich im ZIMCL in einem Laminar Airflow. Sekundärgefäße werden ausnahmslos zurückgewiesen.
Messbereich
10-1.000.000.000 IU/ml
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bei Vorliegen von Albumin (90 mg/ml), Hämoglobin (5 mg/ml), Triglyzeriden (30 mg/ml) oder unkonjugiertem Bilirubin (0,2 mg/ml) fand sich keine Störung der Assay-Leistung.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Es wurde die Anfälligkeit des Aptima HBV Quant Assays gegenüber Interferenzen durch erhöhte Konzentrationen endogener Stoffe und von Wirkstoffen, die HBV-Infizierten häufig verordnet werden, evaluiert. Es wurden HBV-negative Plasmaproben und Proben verwendet, die mit HBV bis zu einer Konzentration von 4,3 log IU/ml HBV-DNA versetzt worden waren. Die untersuchten endogene Metaboliten sowie Wirkstoffe (bis zu 3-facher maximaler Plasmakonzentration) führten zu keiner Störung des Assays. Keine Kreuzreaktionen mit den untersuchten anderen Viren/Bakterien wurden festgestellt (Details siehe Herstellerangaben).
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD
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