Beschreibung*
Nachweis von ESR1 Mutationen in cfDNA mittels ddPCR
Ziel und Zweck der Untersuchung
Bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem (HR+) Mammakarzinom ist die endokrine Therapie (Aromatasehemmern, Selektiven Östrogenrezeptor-Modulatoren/–Degradatoren) eine zentrale Behandlungsstrategie. Viele Patientinnen entwickeln jedoch im Verlauf unter Therapie eine Resistenz. Häufig wird diese durch aktivierende Mutationen im Gen des Östrogenrezeptors ESR1 hervorgerufen wird, welche eine östrogenunabhängige Aktivität des Rezeptors mit konsekutiver Förderung von Tumorwachstum und Therapieversagen induzieren. Der gezielte Nachweis von ESR1 Mutationen in zirkulierender Tumor-DNA (cfDNA) ermöglicht häufig vor radiologischer Progression eine Früherkennung von Resistenz, Therapieanpassung (Umstellung auf Elacestrant) sowie Therapieprognose und Monitoring. Die ZIMCL eingesetzte Methode erfasst die wichtigsten in der Literatur beschriebenen Mutationen der Ligandenbindungsdomäne (LBD) an den Hotspots p.E380Q, p.Y537C, p.Y537S, p.Y537N, p.D538G, p.L536R und p.S463P.
Prinzip des Verfahrens
Die digital droplet PCR (ddPCR) unterteilt eine PCR-Reaktion in bis zu 20.000 Tröpfchen (z. B. mittels Wasser-Öl-Emulsion). Jedes Droplet enthält Ziel-DNA oder nicht, was nach Endpunkt-PCR als binäres (digitales) Signal (1/0) detektiert wird. Die Auswertung erfolgt mittels Poisson-Statistik zur Bestimmung der absoluten Kopienzahl. Vorteile der ddPCR sind die absolute Quantifizierung ohne Standardkurve und die hohe Sensitivität bei Mutationen mit geringem allelischen Anteil, was besonders in der Tumor- und MRD-Diagnostik bedeutsam ist. Mit dem eingesetzten ESR1 ddPCR Multiplex Assay können gleichzeitig die ESR1 Mutationen p.E380Q (c.1138G>C), p.Y537C (c.1610A>G), p.D538G (c.1613A>G), p.L536R (c.1607T>G), p.S463P (c.1387T>C), p.Y537S (c.1610A>C) und p.Y537N (c.1609T>A) in cfDNA nachgewiesen.
Literatur
Jeselsohn R. et al.: ESR1 mutation as an emerging clinical biomarker in metastatic hormone receptor-positive breast cancer, Breast Cancer Research 2021. Ranghiero D. et al.: Circulating tumour DNA testing in metastatic breast cancer: Integration with tissue testing, Cytopathology 2023 Jahn et al.: Konsensus zur ESR1-Testung in ctDNA beim fortg./met. Mammacarcinom, ÖGPath 2024.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Qualitative Analyse: ESR1 Mutation nachweisbar / nicht nachweisbar
Synonyme
Liquid Biopsy cfDNA ESR1 p.E380Q, c.1138G>C, COSM3829320 p.Y537C, c.1610A>G, COSM1074637 p.D538G, c.1613A>G, COSM94250 p.D538G, c.1613A>G, COSM94250 p.S463P, c.1387T>C, COSM4771561 p.Y537S, c.1610A>C, COSM1074639 p.Y537N, c.1609T>A, COSM1074635
Analysenfrequenz
wöchentlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
nicht möglich, da cfDNA Spezialmonovette erforderlich
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Paxgene/Streck-Plasma Spezialmonovette
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
10ml Paxgene/Streck Spezial-Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
10ml Paxgene/Streck Spezial-Monovette (keinesfalls geringeres Volumen!)
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Plasma: Unbedingt Verwendung von Paxgene/Streck-Spezialmonovette erforderlich (bestellbar bei Anstaltsapotheke), Versand dann bei RT möglich.
Messbereich
ESR1 Mutation: nachweisbar/nicht nachweisbar
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
•Unzureichende Qualität und/oder Quantität des Probenmaterials •CAVE: bei zu geringem Probenvolumen bzw. sehr geringer cfDNA Konzentration kann es zu falsch negativen Resultaten kommen. • Für die Liquid Biopsy Diagnostik sind Spezialabnahme-Gefäße (10ml Paxgene Röhrchen) erforderlich
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
in-house Methode
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