Beschreibung*
Semiquantitative Angabe und qualitative Beschreibung der im Punktat enthaltenen Zellen (Erythrozyten, Leukozyten und nicht hämatopoetischer Zellen, z.B. Deckepithelzellen, Tumorzellen) im gefärbten Zytopräparat mittels Durchlichtmikroskopie.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Zytologie in der Punktatflüssigkeit dient der Unterscheidung zwischen normalen und pathologischen Punktatbefund. Es können insbesondere entzündliche Prozesse (virale/bakterielle Infekte, Pilzinfektionen, spontan bakterielle Peritonitis), Blutungen und Tumorerkrankungen bzw. Beteiligung bei Lymphomen, Myelomen und akuten Leukämien diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Die parallel durchgeführte Zellzählung im Punktat mittels Analysegerät fließt in die abschließende Beurteilung ein.
Prinzip des Verfahrens
Mittels Durchlichtmikroskopie werden die Zellen im Zytopräparat beurteilt (in Ausnahmefällen auch ausgezählt) und ein Übersichtsbild der Erythrozyten und Leukozyten mit Differenzierung der Untergruppen (Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten, Plasmazellen, Makrophagen) sowie nicht hämatopoetischer Zellen (Deckepithelzellen, tumorverdächtige Zellen) erstellt.
Literatur
siehe verlinkte Literatur
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
semiquantitativ: einzelne, einige, mehrere, viele, massenhaft
Synonyme
Zytologie = Zellbiologie
Analysenfrequenz
täglich zu Routinezeiten
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Punktatflüssigkeit (Aszites, Pleuraerguss, Perikarderguss, Gelenksflüssigkeit, Punktat aus Zysten und andere Punktatflüssigkeiten)
Sammelperiode
nicht zutreffend - möglichst frische Punktatprobe
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
100 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Nativröhrchen
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Grundsätzlich gilt: frisch abgenommene Punktatflüssigkeit so rasch wie möglich ins Labor senden, um Zellzerfall und damit Verfälschung des Ergebnisses zu vermeiden. Die Punktatprobe kann mit der Rohrpost versandt werden
Messbereich
mikroskopisch: keine bis massenhaft kernhaltige Zellen
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
stark visköse Punktate dürfen nicht im Analysegerät gezählt werden wegen der Gefahr einer Geräteverstopfung; Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie, sowie manche hämatologische Erkrankungen können zum Destruieren der Zellen beim Ausstreichen führen. Bei zu alten Proben kann es vermehrt zu Abbauformen kommen, daher ist die Punktatzytologie nach Möglichkeit innerhalb von 2 Stunden nach Abnahme durchzuführen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
nicht zutreffend
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