Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von 3-Hydroxybutyrat (3-HB) in Plasma.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Acetacetat (AcAc), 3-Hydroxybutyrat (3-HB) und Aceton sind Ketonkörper. Sie entstehen bei der Ketogenese, einem mitochondrialen Prozess, bei dem Acetyl-CoA, das aus der β-Oxidation von Fettsäuren stammt, in AcAc überführt wird. Ein kleiner Teil des AcAc unterliegt der spontanen Decarboxylierung und wird in Aceton umgewandelt. Der größte Teil wird, katalysiert von der β-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase (β-HBDH) in β-HB überführt. Bei normaler Ernährung ist die Kapazität der Gewebe zur Oxidation der Ketonkörper ausreichend, um die von der Leber freigesetzten Mengen umzusetzen. Das ist nicht mehr der Fall bei ungenügender Zufuhr von Kohlenhydraten, im Hungerzustand und bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus. Der Nachweis von Ketonkörpern kann im Blut und Urin erfolgen. (1) Die semiquantitative Bestimmung von Ketonkörpern im Urin erfasst methodenbedingt (Nitroprussidnatrium) nur AcAc und Aceton, nicht 3-HB. (1) Gerade bei ketoazidotischen Zuständen wird jedoch hauptsächlich (bis zum 10-fachen Überschuss) ß-Hydroxybutryrat gebildet und somit eine Bestimmung im Serum/Plasma notwendig. (2) Der eingesetzte Test dient zur hochempfindlichen und hochspezifischen Messung von 3-HB, unter Verwendung des Reaktionsprinzips „zyklische enzymatische Reaktion“. (3)
Prinzip des Verfahrens
Nach Zugabe der Probe zu R1 wird in Gegenwart von Acetoacetatdecarboxylase vorhandenes Acetoacetat zu Aceton abgebaut. Mit Zugabe von R2 wird dann eine zyklische Reaktion in Gang gesetzt. In Gegenwart von 3- HBDH wird in derem ersten Schritt vorhandenes 3-Hydroxybutyrat (3-HB) in Acetessigsäure (AcAc), unter Bildung von Thio-NADH. Im weiteren Reaktionsverlauf werden die Spezies 3-HB und AcAc kontinuierlich ineinander umgewandelt, unter fortlaufendem Verbrauch von NADH und Bildung von Thio-NADH. Durch photometrische Messung der Bildungs geschwindigkeit von Thio-NADH kann die Konzentration des 3-HB in der Probe ermittelt werden. [3]
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose, https://www.labor-und-diagnose.de/k05.html abgerufen am 18.2.2025 [2] Misra S, Oliver NS. Utility of ketone measurement in the prevention, diagnosis and management of diabetic ketoacidosis. Diabet Med 2015; 32(1):14–23. [3] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µmol/l
Einheiten(sonstige)
mg/dl
Synonyme
ß-Hydroxybutyrat
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: Die Probe gekühlt (2-8°C) oder tiefgefroren (-20°C) versenden!
Messbereich
12–600 μmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Hämolyse führt zu einer geringen Erniedrigung der Werte in Richtung auf falschnegative Ergebnisse. Ascorbinsäure und Bilirubin führen zu keiner signifikanten Beeinträchtigung des Ergebnisses. Heparin, Citrat, Oxalat, EDTA und Natriumfluorid führen zu keiner Beeinträchtigung des Messergebnisses, wenn sie in ihren jeweiligen üblichen Mengen eingesetzt werden.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Assay als in-house Applikation
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