Beschreibung*
quantitative Bestimmung von Fibrinogen (nach Clauss) in Citratplasma
Ziel und Zweck der Untersuchung
Erniedrigte Fibrinogenwerte treten auf bei a) erworbener Hypo- oder Afibrinogenämie. Erworbene Fibrinogenmangelzustände treten besonders infolge intravaskulärer Proteolyse von Fibrinogen durch Thrombin(Verbrauchskoagulopathie, z.B.in der Geburtshilfe, nach chirurgischen Eingriffen), Schlangengifte oder Plasmin (primäre Hyperfibrinolyse nach Streptokinase-, Urokinase- oder tPA-Therapie) auf. Weiterhin können mäßige Hypofibrinogenämien bei verminderter Produktion (bei akuten oder chronischen Lebererkrankungen), bei Verlust in den intravaskulären Raum (z. B. bei Aszites oder akuter Blutung sowie Verbrennungen) oder bei vermehrtem Abbau (bei Schock oder Karzinomen) vorkommen. b) angeborenen Hypo- und Afibrinogenämien. Vorübergehend erhöhte Fibrinogenwerte werden infolge des Verhaltens von Fibrinogen als “Akute-Phase-Protein” beobachtet: a) Transitorische Hyperfibrinogenämien können nach Operationen, Traumen, Herzinfarkt und Infektionen vorkommen. b) Länger bestehende Hyperfibrinogenämien können bei Neoplasien und chronisch entzündlichen Erkrankungen festgestellt werden. Mit zunehmendem Alter werden geringfügig steigende Fibrinogenspiegel beobachtet. Erhöhte Fibrinogenspiegel können ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen sein.
Prinzip des Verfahrens
Citratplasma wir mit einem großen Überschuss an Thrombin zur Gerinnung gebracht. Die Gerinnungszeit hängt hierbei vom Fibrinogengehalt der Probe ab.
Literatur
Siemens Multifibren U Packungsbeilage Referenzhandbuch 3.02 BCS XP System Nieuwnhuizen.Eur Heart J.1995 Mar;16 Suppl A:6-10
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
8 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen 1 Stunde nach Blutabnahme im Labor eingelangen (Labor und Diagnose, 6. Auflage, Lothar Thomas, S.19729. Ist dies nicht möglich muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C: 4 Stunden, -20°C: 4 Wochen.
Messbereich
40mg/dl -1800mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Das Vorhandensein einer erhöhten Triglyceridkonzentration oder sonstiger Trübheit in der Probe kann sich störend auf die Analyse auswirken. Fibrin(ogen)-Spaltprodukte führen zu verlängerten Gerinnungszeiten und damit erniedrigter Wiederfindung des Fibrinogens. Heparin (bis 2 U/ml) stört den Test nicht. Unter Therapie mit direkten Thrombininhibitoren, z. B. Hirudin, kann es zu erniedrigter Wiederfindung kommen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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