Beschreibung*
chromogene Bestimmung der anti-Faktor Xa-Aktivität von LMW-Heparin in Citratplasma
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das LMW-Heparin (LMWH) bindet an Antithrombin III (AT III). Der daraus resultierende Komplex wird Sofortinhibitor genannt und beschleunigt die Inaktivierung von aktivierten Gerinnungsfaktoren um das 1000-fache. LMWH inaktiviert vornehmlich den Prothrombinasekomplex, bestehend aus aktiviertem Faktor X (Stuart Prower Faktor), aktiviertem Faktor V (Proakzelerin), Calciumionen und Phospholipiden. LMWH weist anti-Xa: anti-IIa-Ratios von 4 (4:1) bis 2 (2:1) auf, abhängig vom jeweiligen LMWH-Präparat. Die Bestimmung der Spiegel im Patientenplasma erlaubt eine Überwachung der Therapie und eine Anpassung der Dosierung.
Prinzip des Verfahrens
Die Methode basiert auf der Hemmung einer konstanten Menge zugesetzten FXa, durch das Heparin in der Probe in Anwesenheit von endogenen Antithrombin und anschließender Spaltung eines Faktor Xa spezifischen chromogenen Substrates durch den restlichen Faktor Xa. Dabei wird ein Farbstoff aus dem Substrat freigesetzt. Die Menge des freigesetzten Farbstoffes korreliert mit der Restaktivität des FXa. Die Farbentwicklung gemessen bei 405nm ist umgekehrt propotional zur Heparinkonzentration in der Probe. AT + Heparin -> [AT.Heparin] [AT.Hep.] + [FXa (Überschuss)]->[FXa.AT.Heparin] + [FXa (Rest)] [FXa (Rest)] + SXa-11 -> Peptid + pNA
Literatur
Packungsbeilage Hyphen Biomed Barthels Gerinnungskompendium 2002
Ergebniseinheit
U/ml
lU/ml
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
niedermolekulares Heparin wie Lovenox, Fragmin,...
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
2 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Der ideale Abnahmezeitpunkt liegt ca 4h nach Gabe (Lovenox Hersteller-Monografie (Seite5); CHEST Heparin and LMWH, Seventh ACCP Conference, 2004, Siete 195) Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor eingelangen. Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C für 2 Stunden, -20°C für 1 Monat.
Messbereich
0,05- ca.1,62 IU/ml (= (=höchste Kalibratorkonzentration, chargenabhängig)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Aktivierung der Probe während der Blutentnahme kann zur Freisetzung von Plättchenfaktor 4 führen, welcher Heparin inhibieren kann. Eine Beeinflussung der Heparinbestimmung durch Bilirubin <0,1 mg/ml,Hämoglobin <2 mg/ml und zum Plasma zusätzlich hinzugefügte Triglyzeride von <1,25 mg/ml wurde nicht beobachtet. Der Einfluss hoher Hämoglobin- oder Triglyzeridkonzentrationen auf die Ergebnisse kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Plasmaproben mit einer Antithrombin (AT) Konzentration von <50% können zu falsch niedrigen Heparinergebnissen führen, Hohe AT Werte (>150%) können zu leicht erhöhten Ergebnissen führen. Falsch-niedrige Bestimmungen des Heparinspiegels und Heparin-Resistenz wurden bei einigen Patienten mit Amyloidose beobachtet.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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