Beschreibung*
Bestimmung von Vitamin A (Retinol) aus EDTA-Plasma mittels HPLC-UV.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Vitamin A erfüllt eine Reihe wichtiger Funktionen im menschlichen Organismus. Unter anderem ist es an der Bildung von Rhodopsin beim Sehvorgang beteiligt, wirkt als Wachstumsfaktor beim Knochenwachstum und ist Kofaktor bei der Bildung von Steroidhormonen. Aus Lebensmitteln tierischer Herkunft wird Vitamin A als Retinol – und aus pflanzlichen Lebensmitteln als Carotinoid (Provitamin A) aufgenommen. Darüber hinaus entsteht Vitamin A bei der Spaltung von Carotinoiden in der Darmwand. Mangel an Vitamin A äußert sich u. a. in Nachtblindheit, Hautaustrocknung und Haarausfall. Bei gravierendem Mangel kommt es zu Trübungen oder Einschmelzungen der Hornhaut. Bei Hypervitaminosen nach langfristiger Gabe hoher Dosen treten anfangs Müdigkeit und später Wachstumsstörungen und Knochenfrakturen auf. Vitamin A Mangel entsteht neben unzureichender Vitaminaufnahme auch durch eine gestörte Fettresorption, Lebererkrankungen, Darmparasiten und Alkoholismus.
Prinzip des Verfahrens
Proteinfällung mit anschließender isokratischer HPLC Trennung mit UV Detektion bei 325 nm (Startbedingungen, Vitamin A) und Umschaltung auf 295 nm (Vitamin E) nach etwa 1,15 bis 1,40 min Analysenzeit.
Literatur
Labor und Diagnose (2008): Hrsg. Lothar Thomas, 7. Aufl., TH-Books Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe (2002): Hrsg. Biesalski, Thieme Verlag
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Retinol
Analysenfrequenz
1 bis 2 mal pro Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
abgehoben und eingefroren, 7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Plasma
Sammelperiode
vor dem Frühstück und eventueller Medikamenteneinnahme
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2,7 ml EDTA Vollblut
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN (Einlangen unmittelbar nach Abnahme): Rohrpost (ungekühlt) EXTERN: tirol kliniken (Einlangen bis zu einer Woche nach Abnahme): EDTA-Plasma abgesert und aliquotiert zu 2 x 250 µl Andere Zuweiser (Späteres Einlangen): EDTA-Plasma abgesert und aliquotiert zu 2 x 250 µl, Lagerung und Transport unter Lichtschutz und bei -20°C Spezimen-Vorbereitung: Zentrifugation 12 min ca. 2100G, (14+/-5°C)
Messbereich
0,011 - 5 mg/L
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Folgende Probenzustände führen zu falsch-niedrigen Testergebnissen und sind daher auszuschließen: – Hämolytische Serumproben für die Analyse von Retinol – Ikterische Plasma- und Serumproben für die Analyse von Retinol, wenn die Konzentrationen von unkonjugiertem und konjugiertem Bilirubin 0,14 g/L übersteigen
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
All-trans-13,14-Dihydroretinol, ein Metabolit von Retinol, interferiert mit Vitamin A (Retinol), wenn es in Konzentrationen über 1 µmol/L enthalten ist, und kann zu einer falsch erhöhten Bestimmung von Vitamin A (Retinol) führen. Ranitidin, ein Arzneistoff zur Verringerung der Magensäureproduktion, interferiert mit Vitamin A (Retinol) und kann zu einer falsch erhöhten Bestimmung von Vitamin A (Retinol) führen. Trazodon, ein Antidepressivum, interferiert mit Vitamin A (Retinol) und kann zu einer falsch erhöhten Bestimmung von Vitamin A (Retinol) führen. Eine Liste weiterer Substanzen für welche *keine* Interferenz festgestellt wurde findet sich im Beipack des Herstellerkits.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVDR Zertifikat und EU-Declaration of Conformity der Firma Chromsystems (München).
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.