Beschreibung*
Bestimmung von Vitamin B1 (Thiamin-PP) aus EDTA Vollblut mittels HPLC-FLD
Ziel und Zweck der Untersuchung
Vitamin B1 zählt zu der Klasse der wasserlöslichen Vitamine. Nach Aufnahme von Vitamin B1 in den Körper wird dieses durch Phosphorylierung in seine aktive Coenzym Form (Thiaminpyrophosphat = TPP) überführt. 80-90% des gesamten Thiamin-Gehalts in der Zelle liegen als Thiaminpyrophosphat (TPP) vor. Davon befinden sich über 90% in den Erythrozyten. TPP ist als Coenzym an der oxidativen Decarboxylierung von 2-Oxosäuren und somit an der Energieversorgung und den Hauptbiosynthesewegen im Organismus beteiligt. Im Nervensystem ist es in die Biosynthese von Lipiden und Acetylcholin involviert. Die klassische Vitamin-B1-Mangelkrankheit ist Beri-Beri. In erster Linie sind neurologische und kardiovaskuläre Symptome, wie z.B. Herzmuskelstörungen, Herzinsuffizienz und Nervenentzündungen bzw. -lähmungen, die Folge.
Prinzip des Verfahrens
Probenvorbereitung: Fällung mit anschließender Derivatisierung. HPLC Trennung mit FL-Detektion (Start: EX: 320nm, EM: 415nm; nach 3,8 min EX: 367nm, EM: 435nm)
Literatur
Labor und Diagnose (2008): Hrsg. Lothar Thomas, 7. Aufl., TH-Books Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe (2002): Hrsg. Biesalski, Thieme Verlag
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Thiamin, Aneurin
Analysenfrequenz
2x wöchentlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche, sofern ein 2. Aliquot weggefroren wurde.
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
(EDTA)-Vollblut
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2,7 ml Vollblut
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Intern: Rohrpost (ungekühlt, lichtgeschützt) Extern: Der Zuweiser sollte EDTA-Vollblut unmittelbar nach der Blutentnahme 2x zu je 800µl aliquotieren (Lichtschutz!) und bei -20°C einfrieren. Die eingefrorenen Aliquote müssen gekühlt versendet werden.
Messbereich
2,0 - 750 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Die Anwesenheit von Ascorbinsäure (Vitamin C) führt zu einer Abnahme des Signals von Vitamin B1 (TPP) sowie des entsprechenden internen Standards IS 2. Da er stärker beeinträchtigt ist, kompensiert der interne Standard die Verschlechterung des Analyten nicht vollständig, was zu falsch hohen Ergebnissen für Vitamin B1 (TPP) führt. Bei Ascorbinsäure-Konzentrationen über 125 mg/l kann dies die Genauigkeit der Testergebnisse um >15 % beeinträchtigen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVDR-Zertifikat der Firma Chromsystems (München)
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