Beschreibung*
Bestimmung der Aktivität von Gerinnungsfaktor X (Stuart-Prower-Faktor)in Citratplasma mittels Turbidimetrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Bestimmung von FX ist indiziert bei der Abklärung von kongenitalen oder erworbenen Faktor-Mangelzuständen sowie zur weiteren Untersuchung einer verlängerten PT. Eine Verminderung des FX kann mit einer Blutungsbereitschaft einhergehen. Eine angeborene Verminderung des FX kommt sehr selten vor. Eine leichte, erworbene Verminderung des FX zusammen mit einer Verminderung aller Vitamin-K-abhängigen Faktoren des Prothrombinkomplexes ist in Klinik und Praxis häufig, insbesondere medikamentös bei der Verwendung von Cumarinderivaten.
Prinzip des Verfahrens
Der Mangel an Faktoren X des extrinsischen Systems führt zu einer verlängerten Thromboplastinzeit (PT). Zur Einzelfaktor-Bestimmung wird die PT einer Mischung des FX- Mangelplasmas mit dem Patientenplasma gemessen. Ein Patientenplasma, dem der betreffende Gerinnungsfaktor X fehlt, ist nicht in der Lage, die Abwesenheit dieses Faktors im Mangelplasma auszugleichen, woraus eine Verlängerung der PT resultiert. Die Aktivität des Gerinnungsfaktors in % der Norm wird über eine Bezugskurve ermittelt, die mit Verdünnungen von Standard-Human-Plasma in Mischung mit dem entsprechenden Mangelplasma erstellt wird.
Literatur
Barthels Gerinnungskompendium 2002 Packungsbeilage Siemens Manucci et al; Blood 2004 104: 243-52
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Stuart-Prower-Faktor Prothrombinase
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag ausgenommen Feiertage
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
3 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose, 6. Auflage, Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C für 3 Stunden, -20°C für 4 Wochen.
Messbereich
5%-180%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Therapeutische Dosen von Hirudin oder anderen direkten Thrombin-Inhibitoren führen zu einer fälschlich erniedrigten Faktoren-Aktivität. Spezifische Inhibitoren gegen plasmatische Gerinnungsfaktoren können ebenfalls die tatsächliche Faktor-Aktivität verändern. Eine partielle Aktivierung von Gerinnungsfaktoren durch unsachgemäße Probenhandhabung kann zu fälschlich erhöhten Einzelfaktor-Resultaten führen. Lupus Antikoagulanzien können die PT beeinflussen und damit auch die Bestimmung der Einzelfaktoren.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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