Beschreibung*
quantitative Bestimmung der Faktor V-Leiden Aktivität über dessen Resistenz gegen die Wirkung von aktiviertem Protein C in Citratplasma mittels Turbidimetrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Faktor V-Leiden Mutation führt zu einer Resistenz des Gerinnungsfaktors V gegenüber dem Abbau durch APC. Aktiviertes Protein C inaktiviert zwar Faktor Va, nicht aber Faktor V-L und kann somit dessen gerinnungsfördernde Aktivität nicht inhibieren. Patienten mit FV-Leiden (Mutation R506Q) sind somit einem erhöhten thrombotischen Risiko ausgesetzt. Das Thromboserisiko ist bereits in heterozygoten Patienten, die sowohl normalen Faktor V als auch Faktor V-Leiden aufweisen, erhöht. Patienten mit homozygoten Faktor V-Leiden haben ein stark erhöhtes Thromboserisiko.
Prinzip des Verfahrens
Im HEMOCLOT Quanti. V-L Test wird dem verdünnten Testplasma aktiviertes Protein C im Überschuss und Gerinnungsfaktoren in konstanter Menge zugesetzt. Die Gerinnselbildung wird durch Zugabe von gereinigtem Faktor Xa in Anwesenheit von Phospholipiden und Calcium gestartet: Im ersten Schritt wird das verdünnte Testplasma mit gereinigten Gerinnungsfaktoren (Prothrombin, Fibrinogen, Protein S und aktiviertes Protein C (R1) in konstanter, optimierter Konzentration versetzt. Anschließend wird gereinigter Faktor Xa, in Anwesenheit von Phospholipiden (PLP), wiederum in konstanter und optimierter Konzentration, zugegeben (R2). Die Gerinnselbildung wird durch Zugabe von Calcium (Ca2+) gestartet. Die Zeit bis zur Gerinnselbildung wird gemessen, diese ist dann umgekehrt proportional zur Faktor V-Leiden Konzentration im Testplasma.
Literatur
Packungsbeilage Hemoclot Quanti VL Kujovich. Genet Med 2011 Jan; 13(1):1-16
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Faktor V:R506Q
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag ausgenommen Feiertage
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
8 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 2 x 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose 6.Auflage Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C für 8 Stunden, -20°C für 1 Monat.
Messbereich
1%-100%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Die ermittelten Gerinnungszeiten sind sensitiv gegenüber der Faktor V Konzentration; bei Patienten mit Faktor V Mangel (<25%) und FV Leiden Mutation kann es zu falschen Ergebnissen kommen. - Unsachgemäße Probennahme oder Plasmavorbereitung kann zu einem Verlust an Faktor V führen. Dies wiederum kann zu einer Verlängerung der Gerinnungszeit führen. - Die Anwesenheit von aktivierten Gerinnungsfaktoren kann die Gerinnungszeit verkürzen. - Der Test kann auch bei Patienten unter Heparin Gabe (bis zu 1 IU/ml) und unter Vitamin-K-Antagonisten (Sintrom u.a.) durchgeführt werden -Neue, direkte orale Antikoagulantien (Rivaroxaban, Edoxaban, Apixaban, Dabigatran) hingegen können zu verfälschten Ergebnissen führen - Die Testung von Patienten mit Lupus Antikoagulanz wird nicht empfohlen, da der Test diesbezüglich noch nicht ausreichend evaluiert wurde. - Die Interferenz von anderen Faktor V Mutationen wie Faktor V-Cambridge oder Faktor V-Hongkong wurde nicht evaluiert.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
Erklärung nach IVDR 2017/746
((für in-house Methoden))
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