Beschreibung*
quantitative Bestimmung von funktionell aktivem Protein C in Citratplasma
Ziel und Zweck der Untersuchung
Protein C ist ein Vitamin K-abhängiger Inhibitor der Gerinnung, der die Aktivität von FaktorV und FaktorVIII reguliert. Angeborener heterozygoter Mangel führt zu einer altersabhängigen hohen Inzidenz venöser Thrombosen. Homozygoter Mangel bei Neugeborenen ist mit schwersten thrombotischen Erscheinungen verbunden. Ein erworbener Mangel kann durch Vitamin K-Mangel bedingt sein, z. B. durch Resorptionsstörungen oder orale Antikoagulation. Da bei Vitamin K-Mangel auch andere Vitamin K-abhängige Gerinnungsfaktoren in ihrer Aktivität vermindert sind, ist das Thromboserisiko unter diesen Bedingungen gering. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Protein C kann es bei Einleitung der oralen Antikoagulation zu sehr niedrigen Protein C-Aktivitäten mit der Gefahr von Cumarin-Nekrosen kommen.
Prinzip des Verfahrens
Dieser Test erfasst den amidolytisch wirksamen Anteil des aktivierten Protein C, einschließlich der nicht carboxylierten, unter Vitamin K-Mangel synthetisierten Moleküle. Protein C der Patientenprobe wird mit einem spezifischen Schlangengiftaktivator aktiviert. Das entstandene Protein Ca wird in einem kinetischen Test mit Extinktionszunahme bei 405 nm nach folgendem Reaktionsschema bestimmt: Protein C(Probe) --Protein C Aktivator--> Protein Ca p-Glu-Pro-Arg-MNA ---Protein Ca--> p-Glu-Pro-Arg-OH + MNA
Literatur
Packungsbeilage Siemens Berichrom Protein C Referenzhandbuch BCS XP System 3.02 Berecky et al. 2010 Dec; 48 Suppl 1:53-66
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag ausgenommen Feiertage
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
8 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 2 x 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose 6.Auflage Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C für 8 Stunden, -20°C für 1 Monat.
Messbereich
10% - 140%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Durch orale Antikoagulation(z.B. Sintrom) kann es zu niedrigen ProteinC-Aktivitäten kommen; die Bestimmung ist frühestens 4 Wochen nach Absetzen von Vitamin K Antagonisten sinnvoll. Für Patienten, die mit Aprotinin behandelt werden, können falsch niedrige Protein C-Aktivitäten erhalten werden. Hämolytische Proben sind für Protein C Bestimmung nicht geeignet. Es konnten keine Störeinflüsse gefunden werden: Triglyceride bis 3000 mg/dl, Hämoglobin bis 800 mg/dl, Bilirubin bis 60 mg/dl
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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