Beschreibung*
Vereinfachtes “Dilute Russell’s Viper Venom Time” (DRVVT, Schlangengiftaktivator)-Reagenz zum Nachweis von Lupus Antikoagulans in Citratplasma
Ziel und Zweck der Untersuchung
Bei Lupus Anticoagulans (LA) handelt es sich um Auto-Antikörper gegen negativ geladene Phospholipide oder Komplexe von Phospholipiden mit entweder Beta-2-Glykoprotein 1 oder Gerinnungsfaktoren wie Prothrombin. Sie treten bei verschiedenen klinischen Zuständen, insbesondere jedoch bei Autoimmunerkrankungen auf. Darüber hinaus wird LA heute als signifikanter Risikofaktor für Patienten mit anderweitig nicht zu erklärenden Thrombosen angesehen und ist häufig bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten nachzuweisen. Der DRVVT-Bestätigungstest(phospholipidreiches DRVV-Reagenz) dient zum Nachweis von Lupus Anticoagulans (LA) bei positivem DRVVT-Screening Ergebnis.
Prinzip des Verfahrens
Das Bestätigungsreagenz ähnelt dem Screening-Reagenz - das enthaltene Gift der Russel Viper löst die Plasmagerinnung durch direkte Aktivierung des Faktor X aus - enthält aber eine höhere Konzentration an Phospholipiden. Diese zusätzlichen Phospholipide wirken dem LA-Antikörper entgegen und korrigieren so weitestgehend die Gerinnungszeit. Der DRVVT-Test umgeht Faktor VII des extrinsischen Systems der Blutgerinnung sowie die Kontakt- und antihämophilen Faktoren des intrinsischen Systems. Es wurden eine Reihe von Tests auf Basis der Phospholipid-Korrektur entwickelt, es hat sich allerdings keiner als annähernd so geeignet erwiesen, wie der Einsatz des Bestätigungs-Reagenz im Anschluss an das Screening-Reagenz. Ist das Verhältnis der beiden DRVVT-Zeiten größer als 2,0 dann ist LA stark ausgeprägt. Ist das Verhältnis zwischen 1,5 und 2,0 dann ist LA mäßig ausgeprägt.
Literatur
Siemens Packungsbeilage Screening-Reagenz LA 1 / Bestätigungsreagenz LA 2 Siemens Referenzhandbuch BCSXP System
Ergebniseinheit
sec
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
bei Bedarf
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
4 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 Citratröhrchen müssen bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen 1 Stunde nach Blutabnahme im Labor eingelangen. Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C: 4 Stunden Sollte die Bestimmung innerhalb von 4 Stunden nicht möglich sein, muss das Plasma zweimal zentrifugiert werden, um Blutplättchen ( auf weniger als 10x109 /l)zu enfernen. Das abgehobene Plasma muss bei -20°C gelagert werden (Probenstabilität: 2 Wochen).
Messbereich
0sec-180sec
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Es konnten keine Störeinflüsse gefunden werden bei: Triglyceriden bis 120 mg/dl, Hämoglobin bis 100 mg/dl, Bilirubin bis 6 mg/dl Orale Antikoagulanzien (Sintrom/Marcumar) stören die Bestimmung; Heparin-Konzentrationen bis 1 Einheit/ml haben keine Auswirkungen, denn sowohl Screening-Reagenz LA 1 als auch Bestätigungsreagenz LA 2 enthalten entsprechende Neutralisatoren.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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