Beschreibung*
quantitative Bestimmung des von Willebrand Faktor-Antigens in Citratplasma mittels Immunturbidimetrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Der von-Willebrand-Faktor (vWF) ist ein Glykoprotein, das von Endothelzellen und Megakaryozyten in das Plasma sezerniert wird. Aufgrund seiner Funktion bei der Adhäsion und Aggregation der Blutplättchen spielt der vWF sowohl in der primären Hämostase bei der Bildung eines hämostatischen Pfropfes als auch im Gerinnungsprozess durch die Stabilisierung des Faktors VIII eine wichtige Rolle. Der qualitative und/oder quantitative Mangel an vWF verursacht das von-Willebrand-Syndrom (vWS), das eine der häufigsten erblichen Blutgerinnungsstörungen darstellt. Sie wird autosomal-dominant vererbt. Darüber hinaus ist noch anzumerken, dass ein Mangel von vWF auch mit verschiedenen anderen Krankheiten in Zusammenhang stehen kann, wie beispielsweise mit systemischem Lupus erythematosus (SLE), Myelom, Lymphom, etc. In diesen Fällen spricht man von einem erworbenem von-Willebrand-Syndrom. Als Folge von Schädigungen des Gefäßendothels kann vWF Ag und die vWF-Aktivität bei allen Arten von entzündlichen Vorgängen erhöht sein. Patienten mit einem Myokardinfarkt können ebenfalls erhöhte vWF-Konzentrationen (Akutphase-Protein!) aufweisen.
Prinzip des Verfahrens
Durch Mischen der Probe, die das von-Willebrand-Antigen enthält, mit dem Reagenz aggregieren kleine, mit Antikörpern versehene Polystyrol-Partikel. Die spezifischen Antikörper sind durch kovalente Bindungen mit den Partikeln verbunden. Anschließend wird diese Aggregation turbidimetrisch über die Zunahme der Trübung bestimmt. Die Trübung verhält sich direkt proportional zum Antigenspiegel in der Probe.
Literatur
Packungsbeilage Siemens vWF AG Referenzhandbuch BCS XP System Favaloro et al. Thrombosis Research 127 Suppl. 2 (2011) S17–S21
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag ausgenommen Feiertage
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
8 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose, 6. Auflage, Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Probenstabilität: 18-25°C für 8 Stunden, -20°C für 1 Monat.
Messbereich
3-600%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Es konnten keine Störeinflüsse gefunden werden bei: Triglyceriden bis 1800mg/dl, Hämoglobin bis 1000mg/dl, Bilirubin bis 60mg/dl
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Das in Patientenproben höchst seltene Vorkommen von Anti-Rinder-Albumin- und/oder Anti-Kaninchen-Antikörpern kann zu einem überhöhten vWF Ag-Wert führen. Auch Rheumafaktoren im Blut können zu einer Überbewertung von vWF Ag führen.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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