Beschreibung*
Bestimmung von Voriconazol aus Serum mittels HPLC-FLD
Ziel und Zweck der Untersuchung
Voriconazol ist ein Arzneistoff zur Behandlung von Patienten mit schweren Pilzinfektionen (Mykosen). Voriconazol ist ein Hemmer der Ergosterin-Biosynthese und gehört zur Substanzklasse der Azol-Antimykotika.
Prinzip des Verfahrens
Dieser Assay erlaubt die zuverlässige chromatographische Bestimmung von Voriconazol in einem isokratischen HPLC-Lauf mit Fluoreszenz-Detektion. Durch Proteinfällungen werden störende Komponenten abgetrennt und stabile Eluate erhalten. Ein interner Standard gewährleistet die sichere und präzise Quantifizierung des Wirkstoffs.
Literatur
Herbrecht R, Denning DW, Patterson TF, et al. Voriconazole versus amphotericin B for primary therapy of invasive aspergillosis. N Engl J Med 2002;347:40815. Bohme A, Ruhnke M, Buchheidt D, et al. Treatment of invasive fungal infections in cancer patients-Recommendations of the lnfectious Diseases Working Party (AGIHO) of the German Society of Hematology and Oncology (DGHO). Ann Hematol 2008. Purkins L, Wood N, Greenhalgh K, Eve MD, Oliver SD, Nichols D. The pharmacokinetics and safety of intravenous voriconazole - a novel widespectrum antifungal agent. Br J Clin Pharmacol 2003;56 Suppl 1:2-9. Trifilio S, Pennick G, Pi J, et al. Monitoring Plasma Voriconazole Levels May Be Essential To Avoid Subtherapeutic Levels. ASH Annual Meeting Abstracts 2006;108:594. C. Lass-Flörl. Triazole antifungal agents in Invasive fungal infections. A comparative review. Drugs 2011:71;2405-19. Arbeitsvorschrift Chromsystems
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
VFend
Analysenfrequenz
2 -3 x pro Woche (Mo, Mi, Fr)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Intern: Rohrpost (ungekühlt) Extern: Plasma / Serum abheben. Versand bei Umgebungstemperatur möglich, wenn kürzer als 24 Stunden. Bei darüber hinaus gehenden Transportzeiten wird ein gekühlter (2-8°C) Transport angeraten.
Messbereich
0.3 - 20 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Auf Grund der Metabolisierung der Triazole über die hepatischen Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP2C19, CYP2C9 und CYP3A4 ist eine starke Wechselwirkung mit Medikamenten, welche ebenfalls Substrate dieser Enzyme sind bzw. Medikamenten, welche Induktoren oder Hemmer dieser Enzyme sind, zu erwarten. Die mögliche Medikamenten-Wechselwirkung betrifft unter anderem die Co-Therapie mit Immunsuppressiva (Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus), anti-viralen Medikationen (z.B. Ritonavir, Efavirenz, Saquinavir, Amprenavir, Nelfinavir), oralen Anti-Koagulantien (Warfarin, Cumarin-Derivate), Sulfonyl-Harnstoffen (z.B. Tolbutamid, Glipizid, Glyburid), Statinen, Fluconazol, Rifampicin, Rifabutin, Omeprazol und anderen Protonen-Pumpenhemmern, oralen Kontrazeptiva, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Chinidin, Phenytoin, Carbamezepin, Phenobarbital, Benzodiazepinen (z.B. Midazolam, Triazolam), Opiaten (z.B. Oxycodon, Alfentanyl, Sulfentanyl, Fentanyl), Methadon, Vinca-Alkaloiden, Ergot-Alkaloiden oder Johanniskraut. Durch die hemmenden Wirkung von Triazolen auf Cytochrom-P450-Isoenzyme kann die Anwendung von Triazol-Derivaten zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen bei Medikamenten führen, welche auch über diese Enzyme verstoffwechselt werden. Triazol-Medikamentenspiegel können unter anderem bei der Co-Medikation von Rifampicin, Ritonavir, Phenytoin, Efavirenz, Rifabutin, oder Johanniskraut erniedrigt sein. Für weitere Details zu den Interaktionen und daraus abgeleiteten Anwendungseinschränkungen wird ausdrücklich auf die Arzneimittel-Information (www.ami.at), die Literatur (z.B. C. Lass-Flörl, Drugs 2011:71;2405-2419) und das ZIMCL Rundschreiben hingewiesen. Im Zweifelsfall wird eine engmaschige Spiegelüberwachung dringend empfohlen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE Zertifikat der Firma Chromsystems (München) vom 06.02.2012
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