Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Natrium im Plasma mittels indirekter Potentiometrie mit ionenselektiven Elektroden.
Ziel und Zweck der Untersuchung
- Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, z.B. durch Wasser- oder Salzverlust - Abweichungen anderer Serumelektrolyte - Polyurisch-polydiptische Syndrome und Störungen des Durstgefühls - Störungen des Säure-Basen-Haushalts - Nierenerkrankungen - Hypertonie - Ödeme - endokrine Erkrankungen, z.B. Hypothyreose, Mineralkortikoidexzess- und Mineralkortikoidmangel-Syndrome - exzessive Natriumzufuhr [1]
Prinzip des Verfahrens
Indirekte Potentiometrie mit ionenselektiver Elektrode (ISE): Probe wird vor der Analyse 31:1 mit ISE-Diluent verdünnt. Die ionenselektive Elektrode nutzt bestimmte Membranmaterialien, um ein elektrisches Potential (= elektromotorische Kraft) zu entwickeln. Die Elektrode besitzt eine selektive Membran (im Falle von Natrium basiert diese auf einem neutralen Träger), die sowohl mit der Testlösung als auch einer inneren Fülllösung in Kontakt steht. Die innere Fülllösung enthält das zu testende Ion in einer bestimmten Konzentration. Aufgrund der Beschaffenheit der Membran lagern sich die Testionen auf beiden Seiten eng an die Membran. Die elektromotorische Kraft wird durch die unterschiedliche Konzentration der Testionen in der Testlösung und der inneren Füllösung bestimmt. Sie entwickelt sich entsprechend der Nernst’schen Gleichung für ein spezifisches Ion. Das Messsystem enthält die ISE, eine Referenzelektrode und elektronische Stromkreise zur Messung und Verarbeitung der elektromotorischen Kraft. Gemessen wird die sog. Ionen-Aktivität. Die Vermessung eines Kompensators (auf Serumbasis) dient dazu, Matrixeffekte zu reduzieren. Dieser ist auf die Flammenfotometrie rückführbar und ermöglichst somit die Konzentrationsbestimmung. [2]
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. 6. Auflage, 421-431 [2] Packungsbeilage [3] Dimeski G. Ion selective electrodes (ISEs) and interferences - a review
Ergebniseinheit
mmol/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
keine
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Tag
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost oder Postweg EXTERN: - abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 14 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden!
Messbereich
80 - 180 mmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Keine wesentliche Beeinflussung, wenn die Wiederfindung ± 10 % des Ausgangswertes beträgt. Hämolyse: Hämoglobin stört nicht in dem getesteten Konzentrationsbereich bis 1000 mg/dl (ungefährer Index H von 1000). Ikterus:Bilirubin (konjugiert/unkonjugiert) stört nicht in dem getesteten Konzentrationsbereich bis 60 mg/dl (ungefährer Index I von 60). Lipämie:Intralipid stört nicht in dem getesteten Konzentrationsbereich bis 2000 mg/dl Intralipid (entspricht einem ungefähren Index L von 2000). Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Pseudohyponatriämie kann bei lipämischen Proben aufgrund einer Flüssigkeitsverlagerung beobachtet werden. Natrium: Veränderte Protein‑/Lipidkonzentrationen können die Ergebnisse für Natrium fälschlich in die entgegengesetzte Richtung verschieben, d. h. erhöhter Proteinspiegel = Pseudohyponatriämie, erniedrigter Proteinspiegel = Pseudohypernatriämie. In diesen Fällen wird eine Kontrollbestimmung mittels DIREKTER Potentiometrie (z.B. Blutgasanalysator) empfohlen. Bei erwünschter Durchführung im ZIMCL ist die Übermittlung einer Blutgasspritze/-Kapillare erforderlich.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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