Beschreibung*
Zur quantitativen Bestimmung von Lactat in Humanliquor mittels enzymatische Reaktion.
Ziel und Zweck der Untersuchung
L-Lactat ist das Endprodukt des anaeroben Glukosemetabolismus. Bei einer Vielzahl entzündlicher, vaskulärer, metabolischer und neoplastischer Erkrankungen des Gehirns und der Meningen kann die Lactatkonzentration im Liquor erhöht sein. Prognostische Aussagekraft besitzt die Lactatkonzentration bei vaskulären und traumatischen Erkrankungen des Gehirns sowie bei Intoxikationen, nicht aber bei entzündlichen Erkrankungen. Indikationen für die L-Lactatbestimmung im Liquor cerebrospinalis sind: -Abgrenzung unbehandelter bzw.anbehandelter bakterieller Meningitiden von viral bedingten. -Zur Unterscheidung transitorischer, ischämischer Attacken von generalisierten Krampfanfällen bei Fehlen von Anamnese und Befund -Zur Unterscheidung einer artifiziellen Blutbeimengung zum Liquor von einer zerebralen oder subarachnoidalen Blutung
Prinzip des Verfahrens
Enzymatische Methode: L-Lactat wird durch das spezifische Enzym Lactatoxidase (LOD) zu Pyruvat oxidiert. Das in der ersten Reaktion gebildete Wasserstoffperoxid wird mit Peroxidase (POD) zu einem Farbstoff umgesetzt.Die Intensität der Farbe ist zu der L-Lactatkonzentration proportional.
Literatur
- L.Thomas:Labor und Diagnose, 7.Aufl., Kapitel:Lactat - DGLN Liquordiagnostik
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
mmol/l, mg/l
Synonyme
L-Milchsäure, Laktat
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
3 Stunden wenn Lagerung bei 15-25°C erfolgte, 24 Stunden wenn Lagerung bei 2-8°Cerfolgt oder 2 Monat wenn Lagerung bei -15 bis -25°C erfolgte
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Liquor
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Fluorid Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Abnahmegefäß ohne Zusatz (nicht bei Pleozytose des Liquors mit Leukozyten >6000 /µl und Erythrozyten >30000/µl) - Anmerkung: Bei Pleozytosen bis 6000/μL Leukozyten und Erythrozyten bis 30000/μL soll die Lactatkonzentrationbei 25°C ohne Fluorid-Zusatz bis zu 3 h stabil sein. Entzellte Liquorproben haben jedoch z.T. niedrigere Werte als unentzellte native Proben, Fluorid-Zusatz daher sicherer. - siehe Literatur
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Probengewinnung durch Liquorpunktion Rascher Transport mittels Rohrpost - Probe muss innerhalb von 15 Minuten nach Abnahme zentrifugiert werden.
Messbereich
1,8 - 140 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Liquor: Keine Interferenz durch Bilirubin bis 6 mg/dl (s.Verlinkung). Für diagnostische Zwecke sind die Ergebnisse stets im Zusammenhang mit der Patientenvorgeschichte, der klinischen Untersuchung und anderen Untersuchungsergebnissen zu werten.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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