Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) im Plasma mittels kinetischer enzymatischer Methode nach Empfehlungen der IFCC.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das Enzym Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT, EC 2.6.1.1, Molekulargewicht: 92 kDa, HWZ im Blut: Gesamt-GOT: 17+-5 h, mitochondriale GOT: 87 h [2]) kommt in vielen Geweben vor, vor allem in Leber, Herz, Muskulatur und Nieren. Erhöhte Serumspiegel treten bei Erkrankungen auf, bei denen diese Gewebe betroffen sind. Auch bei hepatobiliären Erkrankungen wie Zirrhose, metastatischen Karzinomen und Virushepatitis, steigt der GOT-Spiegel im Serum an. Nach einem Myokardinfarkt nimmt die Serum-GOT zu und erreicht 2 Tage nach Auftreten des Infarkts ihren höchsten Wert. Es wurden 2 Isoenzyme der GOT, das Zytoplasma- und das Mitochondrien-Isoenzym, nachgewiesen. Im Serum von Gesunden tritt nur das Zytoplasma-Isoenzym auf, während im Serum von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und hepatobiliären Erkrankungen beide Isoenzyme nachweisbar sind.
Prinzip des Verfahrens
Der Test folgt den Empfehlungen der IFCC, wurde aber in Leistung und Haltbarkeit optimiert. Die GOT in der Probe katalysiert den Transfer einer Aminogruppe zwischen L-Aspartat und 2-Oxoglutarat, wobei Oxalacetat und L-Glutamat entstehen. Das Oxalacetat reagiert dann unter Anwesenheit von Malatdehydrogenase (MDH) mit NADH zu NAD+. Pyridoxalphosphat dient als Coenzym in der Aminotransferreaktion. Es stellt die volle Enzymaktivierung sicher. Die Oxidationsgeschwindigkeit von NADH ist direkt proportional zur katalytischen GOT-Aktivität. Sie wird durch Messung der Extinktionsabnahme bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. 6. Auflage, 62-81 [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, Aspartat-Aminotransferase, AST, ASAT
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost oder Postweg EXTERN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden!
Messbereich
5-700 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer GOT-Aktivität von 35 U/l. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes Bilirubin und 60 für unkonjugiertes Biliruin (ca. 60 mg/dl konjugiertes Bilirubin; ca. 60 mg/dl unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 20 (ca. 20 mg/dl Hämoglobin). Die Kontamination mit Erythrozyten führt zu erhöhten Werten, da die Analytkonzentration in Erythrozyten höher als in normalen Seren ist. Der Störungsgrad kann unterschiedlich ausfallen und hängt vom Analytgehalt in den lysierten Erythrozyten ab. Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 150. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann den Test stören. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Physiologische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin oder Sulfapyridin können zu falschen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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