Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) im Plasma mittels kinetischer enzymatischer Methode
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das Enzym Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT, Molekulargewicht: 110 kDa, Halbwertszeit: 47+-10 h [1]) kommt in einer Vielzahl verschiedener Gewebe vor. Die wichtigste Quelle für die GPT ist die Leber. Daher wird die Messung der GPT-Aktivität bei der Diagnose von Lebererkrankungen eingesetzt. Beurteilung einer Leberzellschädigung und Verlaufs- und Therapiebeurteilung [1]: - bei Abklärung eines Ikterus und Subikterus - bei Lebererkrankungen durch hepatotrope Viren - zur Erkennung einer Miterkrankung der Leber bei systemischen Viruserkrankungen, bakteriellen und parasitären Infektionen - zur Diagnostik chronischer Lebererkrankungen - bei autoimmunen Lebererkrankungen - zur Erkennung von Leberschäden durch Alkohol, Arzneimittel, Hepatotoxine, Rauschmittel, toxische Chemikalien sowie Überernährung und parenterale Ernährung - bei V.a. Tumoren der Leber - bei vermuteter Lebererkrankung in der Schwangerschaft - bei Hinweis auf eine hereditäre Stoffwechselstörung wie Hämochromatose, M. Wilson, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel - bei zystischer Fibrose Obwohl bei Krankheitsprozessen, die die Leberzellenintegrität beeinträchtigen, sowohl die GPT als auch die Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) im Serum erhöht sind, ist die GPT das spezifischere Enzym für die Leber. Außerdem hält die Erhöhung der GPT-Aktivität länger an als die der GOT-Aktivität. [1]
Prinzip des Verfahrens
Kinetische enzymatische Methode mit Pyridoxalphosphat-Aktivierung (abgeleitet nach IFCC, bei 37°C): Das Enzym GPT katalysiert die Übertragung der 2-Aminogruppe von Alanin auf 2-Oxoglutarat unter Bildung von Glutamat und Pyruvat. Pyridoxalphosphat dient als Coenzym für den Transfer der Aminogruppe. Die Pyruvat-Zunahme wird in einer durch Lactat-Dehydrogenase katalysierten Indikatorreaktion bestimmt. Dabei wird NADH zu NAD+ oxidiert. Die Geschwindigkeit der photometrisch gemessenen NADH-Abnahme ist direkt proportional zu der Bildungsgeschwindigkeit von Pyruvat und somit der GPT-Aktivität.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. 6. Auflage, 62-81 [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Glutamat-Pyruvat-Transaminase, Alanin-Aminotransferase, ALT, ALAT
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: -abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 3 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden! Falls das Plasma rasch abzentrifugiert wurde und unmittelbar danach gekühlt wurde (2-8°C), so ist es ausreichend wenn die Probe innerhalbt von 7 Tagen gekühlt im ZIMCL ankommt.
Messbereich
5 - 700 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer GPT-Aktivität von 35 U/l. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 60 (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 170 (ca. 170 mg/dl Hämoglobin). Die Kontamination mit Erythrozyten führt zu erhöhten Werten, da die Analytkonzentration in Erythrozyten höher als in normalen Seren ist. Der Störungsgrad kann unterschiedlich ausfallen und hängt vom Analytgehalt in den lysierten Erythrozyten ab. Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 150. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. In therapeutischen Konzentrationen kann Calciumdobesilat zu falsch niedrigen ALT-Werten führen. Physiologische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin und Sulfapyridin können zu falschen Ergebnissen führen. Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann den Test stören. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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