Beschreibung*
quantitative Bestimmung von Rivaroxaban (Xarelto) in Citratplasma
Ziel und Zweck der Untersuchung
Rivaroxaban ist ein Antikoagulans aus der Gruppe der direkten FaktorXa-Inhibitoren (DiXa-I). Xarelto ist ein hoch selektiver, direkter Inhibitor von Faktor Xa; ein kleines selektives Molekül, das gegen das aktive Zentrum des FXa gerichtet ist. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 80-100%, und die max. Plasmakonzentration tritt nach 2-4h nach oraler Gabe ein. Die durchschnittliche terminale Halbwerstzeit nach oraler Gabe von 10 mg beträgt 7 bis 11 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt zu 75% über die Leber und zu 25% über die Niere. Rivaroxaban ist seit 2011 zur Prophylaxe der TVT nach Hüft- und Knie-TEP sowie des Schlaganfalls bei VHF zugelassen. Der Rivaroxaban-Plasmaspiegel kann bei Verdacht auf zu hohe antikoagulatorische Aktivität (Blutungsrisiko) gemessen werden.
Prinzip des Verfahrens
Das Monitoring des Rivaroxaban erfolgt mit einer 2-Stufen-Methode, die auf der Hemmung einer konstanten Menge zugesetzten FaktorXa durch den zu testenden direkten FXa-Inhibitor (DiXaI) in der Probe und anschließender Spaltung eines FaktorXa-spezifischen chromogenen Substrates (SXa-11) durch den restlichen FaktorXa basiert. Dabei wird der Farbstoff para-Nitroanilin (pNA) aus dem chromogenen Substrat freigesetzt. Die Menge des freigesetzten pNA korreliert mit der FaktorXa- Restaktivität. Die Farbentwicklung, gemessen bei 405nm, ist damit umgekehrt proportional zur DiXaI-Konzentration in der Probe.
Literatur
Packungsbeilage Hyphen BioMed
Ergebniseinheit
ng/ml
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Xarelto
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
4 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose 6.Auflage Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Peak bzw. Steady State Zeit: 2-4 Stunden (Fachinformation Xarelto, Seite 9) Talspiegel: vor der nächsten Gabe(Mueck et al.) Die Bestimmung von Talspiegeln ist sinnvoll, um Kumulationen (z.B.: bei Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz) zu erkennen.
Messbereich
20 bis 500 ng/ml
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Aktivierung der Gerinnung bei der Probengewinnung und Aufarbeitung muss vermieden werden. Plasmen mit ungewöhnlichem Aussehen sind zu verwerfen. Der Test ist unempfindlich gegen indirekte anti-FXa Aktivitäten im üblichen therapeutischen Bereich von Heparinen und Heparin-ähnlichen Substanzen wie UFH, LMWH, Fondaparinux/Arixtra, Natrium Danaparoid.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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