Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Fructosamin in Serum mittels Farbtest durch Reaktion mit Nitroblau-Tetrazolium
Ziel und Zweck der Untersuchung
Fructosamin ist an Bluteiweiße (insbesondere Albumin) gebundene Glucose. Da der Fructosamingehalt im Blut viel geringeren Schwankungen als der Blutzuckerspiegel unterliegt, repräsentiert er aufgrund der Halbwertszeit der Eiweißmoleküle den mittleren Blutzuckerwert der vergangenen ein bis drei Wochen. Der Fructosamingehalt ist in der Diagnostik und für die Insulineinstellung für Diabetiker von Bedeutung, insbesondere wenn der HbA1c-Wert wenig aufschlußreich ist (z.B. im Rahmen einer hämolyt. Anämie, z.b. bei einigen Hämoglobinopathien und Thalassämien) Vorsicht ist geboten bei Störungen des Albuminhaushalts (Albuminmangel oder -überschuß im Blut) oder bei Proteinverlust über den Urin: in diesen Fällen ist der alleinige Fructosaminwert nicht aussagekräftig. Das ZIMCL gibt deswegen nur proteinkorrigierte Fructosaminwerte aus.
Prinzip des Verfahrens
Farbtest durch Reaktion mit Nitroblau-Tetrazolium. Der Farbtest für Fructosamin (glykiertes Protein) basiert auf der Fähigkeit von Ketoaminen, Nitroblau-Tetrazolium in alkalischem Medium zu reduzieren. Die Bildungsgeschwindigkeit von Formazan ist direkt proportional zur Fructosaminkonzentration und wird photometrisch gemessen. Zur Berechnung des proteinkorrigierten Fructosamins ist die Bestimmung von Gesamtprotein nötig.
Literatur
Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µmol/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Fruktosamin, Fructosamine, glykierte Proteine
Analysenfrequenz
täglich außer Wochenende / Feiertage
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
K-EDTA- oder Serum-Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Transport über Rohrpost oder Postweg - Zentrifugation der Proben für 12 Min.bei 2445g bei 14 +/- 5°C
Messbereich
14 - 900 µmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Keine Störung durch: Ikterus bis Index I 4 (ca. 4 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin) Hämolyse bis zum Index H von 50 (ca.50 mg/dl Hämoglobin) Lipämie bis zum Index L von 2000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen L-Index und der Triglyceridkonzentration. Störung durch: Levodopa, Methyldopa, Calciumdobesilat und Oxytetracyclin führt zu falsch hohen Fruktosaminwerten. Dysproteinämische Zustände können Auswirkungen auf die Fructosaminwerte haben. Bei Hydrämiezustände kann ein Bezug von Fructosamin auf Protein sinnvoll sein (Formel siehe Beipackzettel) Ascorbinsäurekonzentrationen über 17,5 mg/l stören den Test. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, besonders vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angaben des Herstellers
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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