Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Cystatin C in Humanplasma mittels PETIA (Particle-Enhanced Turbidimetric Immuno-Assay)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Cystatin C (auch: CysC, Molekulargewicht: 13,3 kDa) ist ein körpereigenes Protein, das in der Nierendiagnostik zur Abschätzung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) verwendet wird. Es wird von allen kernhaltigen Zellen in einer konstanten Rate produziert. Diese Rate bleibt beim Menschen während des gesamten Lebens erstaunlich konstant, unabhängig von Akute-Phase-Reaktion, Lebererkrankungen, Muskelmasse, Nahrungsgewohnheiten und Alter. Die Eliminierung aus dem Kreislauf erfolgt fast ausschließlich über die glomeruläre Filtration. Cystatin C hat sich im Vergleich zum Creatinin als ein empfindlicherer Marker der chronischen Nierenerkrankung und der akuten Niereninsuffizienz erwiesen [1]. Indikation zur Bestimmung von Cystatin C ist die frühe Diagnostik der eingeschränkten Nierenfunktion: - bei Patienten mit vermuteter mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (z.B im Rahmen von Hypertonie, Diabetes mellitus, metabolischem Syndrom, Hyperurikämie, kardiovaskulärer Erkrankung, Lebererkrankung, obstruktiver Uropathie) - bei Kindern und alten Menschen (über 70J.) - bei Verdacht auf akute Niereninsuffizienz - zum Monitoring der Nierernfunktion in der Posttransplantationsphase - zur Kontrolle der Nierenfunktion unter Zytostatikatherapie - in Kombination mit beta-2-Mikroglobulin als ein Index der Zellproliferation zur Schätzung der Tumorlast bei lymphoproliferativen Erkrankungen.
Prinzip des Verfahrens
Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest (PETIA): Humancystatin C agglutiniert mit Latexpartikeln, die mit Anti-Cystatin C-Antikörpern (Kaninchen) beschichtet sind. Das Aggregat wird turbidimetrisch bei 546 nm bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
CysC
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparinplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Mit Kapillarröhrchen entnommenes Blut ist für diesen Test ungeeignet - Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost oder Postweg EXTERN: - abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. CAVE: Die Probe ist auch gekühlt (2-8°C) nur 7 Tage stabil! - Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden! Für längere Lagerung sollte die Probe tiefgefroren (-15)-(-25°C) werden.
Messbereich
0,4 - 6,8 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 60 (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (ca. 1,0 g/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Rheumafaktoren < 1200 kU/l stören nicht. High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer Cystatin C-Konzentration von 12 mg/l tritt kein falsches Ergebnis auf. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angabe
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.