Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Digitoxin in Humanplasma mittels ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay “ECLIA“.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Digitoxin (MG: 765 Da) wird zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt. Weitere Indikationen umfassen die Behandlung von ausgeprägtem arteriellen Bluthochdruck bei älteren Patienten, präoperativ bei Hochdruckpatienten mit koronarer Insuffizienz sowie die Behandlung von Angina pectoris Patienten mit Herzvergrößerung und einer Tendenz zur Erhöhung des diastolisch ventrikulären Drucks. Bei schwerer ventrikulärer Arrhythmie sowie bei bestimmten Formen der Perikarditis ist Digitoxin kontraindiziert. Die Bestimmung der Serumkonzentration ist u. a. indiziert zur Therapieüberwachung, zur Kontrolle des Einnahmeverhaltens des Patienten, zur Bestätigung eines Intoxikationsverdachts, bei Patienten mit veränderter Pharmakokinetik, bei unbekannter Prämedikation sowie bei Patienten, bei denen ein Digitaliseffekt im EKG (Elektrokardiogramm) nicht sichtbar wird.
Prinzip des Verfahrens
Kompetitiver Immunoassay. 1. Inkubation: die Probe bildet mit einem biotinylierten Digitoxin-spezifischen Antikörper einen Immunkomplex, dessen Menge von der Konzentration des Analyten abhängt. 2.Inkubation: nach Zugabe von mit Streptavidin beschichteten Mikropartikeln und von Digitoxin markiert mit Ruthenium-Komplexa werden die noch freien Bindungsstellen des biotinylierten Antikörpers unter Bildung eines Antikörper-Hapten-Komplexes besetzt. Der Gesamtkomplex wird über die Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Danach werden mit ProCell die ungebundenen Substanzen entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Handelsname: Digimerck
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparinat-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Probengewinnung: 8-24 Stunden nach der letzten Verabreichung des Medikamentes - Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen. - Venenpunktion INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt bei 2-8°C versenden. Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden. Nur einmal einfrieren.
Messbereich
6,0 -80,0 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin < 37 mg/dl), Hämolyse (Hb < 660 mg/dl), Lipämie (Intralipid < 1500 mg/dl) und Biotin (< 205 nmol/l bzw. < 50 µg/l). Bewertung: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert. Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen. Es wurden keine Einflüsse durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 1500 kU/l beobachtet. Digoxin und Spironolacton führten in Konzentrationen über 0.05 mg/l bzw. 15 mg/l zu falsch erhöhten Digitoxinwerten. Canrenon (= Aldactone) führt bei den empfohlenen Tagesgaben zu falsch erhöhten Digitoxinergebnissen. Ouabain kann aufgrund einer Kreuzreaktion von 1,1 % falsch erhöhte Digitoxinwerte verursachen. In Einzelfällen können Glycosidkonzentrationen gefunden werden, die nicht mit den von der Dosierung her zu erwartenden Werten korrelieren. Ursachen können z.B. die fehlende Compliance des Patienten oder nicht berücksichtigte Prämedikation sein. Digoxin-ähnliche immunreaktive Substanzen (Digoxin-like immunoreactive substances, DLIS) wurden im Blut von Patienten mit Nierenversagen, Leberversagen und bei Schwangeren im dritten Trimester gefunden. Studien zeigten, dass die Anwesenheit von DLIS in einer Probe bei handelsüblichen immunologischen Tests zu falsch erhöhten Digoxinwerten führen kann. DLIS können auch mit Digitoxin Tests interferieren. Die Hersteller von Digitalis-Antidoten geben an, dass therapeutische Antikörper-Fragmente gegen Digitalis (z. B. DigiFab, DigiBind) die Messungen von Digitalis-Immunoassays stören. Daher empfiehlt der Hersteller von DigiFab, die Proben zur Bestimmung der Digitoxin-Konzentration vor Verabreichung des Antidots zu entnehmen. Demzufolge können die mit dem Elecsys Digitoxin Test bestimmten Konzentrationen falsch erhöht sein, wenn sie in der Gegenwart des Antidots gemessen werden, bevor die Fab-Fragmente aus dem Körper entfernt sind. In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Substanz Konz. µg/l Kreuzreak.% Quabain 2000 1.1 Proscillaridin 5000 3.6 k-Strophanthin 500 40 Cortisol 30000 n.n. Corticosteron 2000 n.n. Prednison 1000 n.n. Prednisolon 2000 n.n. Testosteron 200 n.n. Progesteron 200 n.n. Estradiol 200 n.n. DHEA-S 2000 n.n. Digitoxigenin- Mono-Digitoxosid 40 153 Digitoxigenin- Bis-Digitoxosid 40 146 Digitoxigenin 40 220 n.n.=nicht nachweisbar
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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