Beschreibung*
Bestimmung von Immunglobulin G (IgG) aus Humanserum mittels Immmunnephelometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
IgG ist ein Immunglobulin (Protein) mit einem Molekulargewicht von 150 kD. Immunglobuline werden von Plasmazellen als humorale Immunantwort auf einen Kontakt des Immunsystems mit Antigenen gebildet. Bei Erstkontakt werden als Primärreaktion zunächst Antikörper der Klasse IgM erzeugt, denen die Bildung von IgG- und auch IgA-Antikörpern folgt. Die quantitative Bestimmung der Immunglobuline kann wichtige Hinweise auf den humoralen Immunstatus liefern. Erniedrigte Immunglobulinkonzentrationen im Serum treten bei primären Immunmangelzuständen sowie bei sekundären Immuninsuffizienzen auf, z. B. bei fortgeschrittenen malignen Tumoren, lymphatischer Leukämie, multiplem Myelom und Morbus Waldenström. Erhöhte Immunglobulinkonzentrationen im Serum treten aufgrund polyklonaler oder oligoklonaler Ig-Vermehrung bei z. B. Lebererkrankungen (Hepatitiden, Leberzirrhose), akuten und chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen sowie bei Neugeborenen im Nabelschnurblut bei intrauterinen und perinatalen Infektionen auf. Monoklonale Immunglobulinvermehrungen im Serum sind z. B. bei Plasmozytomen, Morbus Waldenström und Schwerketten Erkrankungen festzustellen. Bei Vorliegen einer monoklonalen Immunglobulinämie sind zusätzlich zur quantitativen Bestimmung eingehende differentialdiagnostische Untersuchungen notwendig wie z.B. Serumelektrophorese mit Immunfixation.
Prinzip des Verfahrens
Die in menschlichen Körperflüssigkeiten enthaltenen Proteine bilden in einer immunchemischen Reaktion mit spezifischen Antikörpern Immunkomplexe, an denen eingestrahltes Licht gestreut wird. Die Intensität des Streulichts ist abhängig von der Konzentration des jeweiligen Proteins in der Probe. Das Antiserum gegen Human IgG ist für die Immunoglobulin γ-Kette spezifisch. Die Auswertung erfolgt durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
g/l
Synonyme
Immunglobulin IgG
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
Bei RT gelagerte Proben: 24 h; bei +2 bis +8 °C aufbewahrte Proben: max.8 Tage; gefroren gelagerte humane Serum- sowie Heparin- und EDTA-Plasmaproben: max. 3 Monate
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
K-EDTA Monovette oder Li-Hep.Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Möglichst frische (max.8 Tage bei 2-8°C aufbewahrte) oder gefroren gelagerte Proben. Monovette mit Rohrpost
Messbereich
1,4 - 46 g/l (= 140 -4600 mg/dl)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Trübung, Partikel, unvollständig geronnene Sera, wiederholtes Einfrieren. Eine Störung durch Triglyceride bis zu 19 g/l (IgG), 5,7 g/l, Bilirubin bis zu 600 mg/l und freies Hämoglobin bis zu 10 g/l konnte nicht festgestellt werden. Eine Störung durch gebräuchliche Medikamente ist nicht bekannt.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Es sind keine Kreuzreaktionen des verwendeten Antiserums bekannt
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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