Beschreibung*
Bestimmung von Immunglobulin M (IgM) aus Humanserum mittels Immmunnephelometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
IgM ist ein Immunglobulin (Protein) mit einem Molekulargewicht von 971 kD und liegt im Serum größtenteils als Pentamer vor. IgM ist der Antikörper der primären Immunantwort. Bei Beginn der IgG-Immunantwort fallen die antigenspezifischen IgM-Spiegel in der Regel wieder ab. Da IgM die Plazenta nicht passieren kann, sprechen erhöhte Serumspiegel während der ersten Lebenswoche für eine pränatale Infektion. Immunglobuline werden von Plasmazellen als humorale Immunantwort auf einen Kontakt des Immunsystems mit Antigenen gebildet. Bei Erstkontakt werden als Primärreaktion zunächst Antikörper der Klasse IgM erzeugt, denen die Bildung von IgG- und auch IgA-Antikörpern folgt. Die quantitative Bestimmung der Immunglobuline kann wichtige Hinweise auf den humoralen Immunstatus liefern. Erniedrigte Immunglobulinkonzentrationen im Serum treten bei primären Immunmangelzuständen sowie bei sekundären Immuninsuffizienzen auf, z. B. bei fortgeschrittenen malignen Tumoren, lymphatischer Leukämie, multiplem Myelom und Morbus Waldenström. Erhöhte Immunglobulinkonzentrationen im Serum treten aufgrund polyklonaler oder oligoklonaler Ig-Vermehrung bei z. B. Lebererkrankungen (Hepatitiden, Leberzirrhose), akuten und chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen sowie bei Neugeborenen im Nabelschnurblut bei intrauterinen und perinatalen Infektionen auf. Monoklonale Immunglobulinvermehrungen im Serum sind z. B. bei Plasmozytomen, Morbus Waldenström und Schwerketten Erkrankungen festzustellen. Immunoglobin IgM ist im Blut und in den Körperflüssigkeiten zu finden. Es ist der erste Antikörper, der nach Erstkontakt mit einem Antigen gebildet wird. Nach einem abermaligen Kontakt wird kein IgM mehr gebildet. IgM weist deshalb eine frische Infektion nach.
Prinzip des Verfahrens
Die im menschlichen Blut enthaltenen Proteine bilden in einer immunchemischen Reaktion mit spezifischen Antikörpern Immunkomplexe,an denen eingestrahltes Licht gestreut wird. Die Intensität des Streulichts ist abhängig von der Konzentration des jeweiligen Proteins in der Probe. Die Auswertung erfolgt durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
g/l
Synonyme
Immunglobulin-M
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
Bei RT gelagerte Proben: 24 h; bei +2 bis +8°C aufbewahrte Proben: max. 8 Tage, gefroren gelagerte humane Serum- sowie Heparin-und EDTA-Plasmaproben: max.3 Monate
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
EDTA Monovette oder Li-Hep.Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Möglichst frische (max.8 Tage bei 2-8°C aufbewahrte), gefroren gelagerte Proben. Monovette mit Rohrpost
Messbereich
20 - 640 mg/dl (0,2 - 6,4 g/l)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Trübung, Partikel, unvollständig geronne Sera, wiederholtes Einfrieren Eine Störung durch Triglyceride bis zu 4,6 g/l (IgMs), Bilirubin bis zu 600 mg/l und freies Hämoglobin bis zu 10 g/l konnte nicht festgestellt werden. Eine Störung durch gebräuchliche Medikamente ist nicht bekannt. Trübungen und Partikel in den Proben können die Bestimmungen stören. Deshalb sollten Proben, die Partikel enthalten, vor der Bestimmung zentrifugiert werden. Lipämische oder partikelhaltige Proben, die durch Zentrifugation (10 Minuten bei ca. 15.000 x g) nicht zu klären sind, sind von der Bestimmung auszuschließen. Die Immunglobulin-Assays sind so ausgelegt, dass ein Antigenüberschuss in der initialen Probenverdünnungminimiert wird. Dennoch kann er nicht ganz ausgeschlossen werden und in seltenen Fällen können sehr hohe Ig-Konzentrationen möglicherweise zu niedrigen Resultaten führen. Insbesondere monoklonale Immunglobuline können abweichend vom polyklonalen Standard reagieren, was in einzelnen Fällen zu falsch-niedrigen oder nicht-linearen Resultaten führen kann.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
lt.Beipack: Es sind keine Kreuzreaktionen des verwendeten Antiserums bekannt
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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