Beschreibung*
Bestimmung von Immunglobulin E aus Humanserum mittels Immmunnephelometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
IgE ist ein Immunglobulin (Protein) mit einem Molekulargewicht von 190kD. Die Serum-IgE-Konzentration repräsentiert nicht die effektive IgE-Menge des Organismus, da IgE bevorzugt regional im Respirationstrakt, dem Gastrointestinaltrakt und den Lymphknoten gebildet wird. Auf Grund seiner Affinität zu Mastzellen ist ein Teil an deren IgE-Rezeptoren gebunden. IgE ist für das klinische Bild einer Allergie vom Soforttyp (Typ-I-Hypersensitivitätsreaktion) verantwortlich. Bei allergischen Erkrankungen wie atopischer Dermatitis oder Asthma ist die IgE-Konzentration im Serum im Allgemeinen mit der Intensität der Allergenexposition und der Schwere der allergischen Symptome korreliert. Die Bestimmung von IgE kann daher bei der Diagnose allergischer Erkrankungen hilfreich sein. Wegen der prospektiven Beurteilung der allergischen Symptome kommt der IgE-Serumkonzentration besonders im Kindesalter eine besondere Bedeutung zu. Erhöhte IgE-Werte können bei der Unterscheidung von Erkrankungen atopischer Genese von nicht atopischen Erkrankungen hilfreich sein. Ergebnisse der Bestimmung von Gesamt IgE sollten jedoch immer im Zusammenhang mit klinischen und anderen Laborbefunden beurteilt werden, da niedrige IgE-Werte nicht notwendigerweise die Abwesenheit von Allergien anzeigen und hohe IgE-Konzentrationen nicht nur auf allergische Erkrankungen beschränkt sind; spezifische Untersuchungen auf das Vorliegen einer Allergie können erforderlich sein. Bei parasitären Erkrankungen finden sich ebenfalls deutliche Erhöhungen der IgE-Konzentration im Serum. In den sehr seltenen Fällen von IgE-Myelomen treten extrem hohe Konzentrationen auf. Eine Vielzahl angeborener Immundefizienzen, insbesondere des zellulären Systems, geht ebenso wie das Spätstadium von HIV-Infektionen mit erhöhten IgE-Konzentrationen einher, während andere Immundefizienzen mit erniedrigtem bis nicht nachweisbarem IgE assoziiert sind. Daher hat die IgE-Bestimmung einen wichtigen Stellenwert in der Differenzialdiagnose von Immundefizienzen.
Prinzip des Verfahrens
Polystyrol-Partikel, die mit spezifischen Antikörpern gegen humanes IgE beladen sind, bilden bei Mischung mit IgE enthaltenden Proben Aggregate, an denen eingestrahltes Licht gestreut wird. Die Intensität des Streulichts ist abhängig von der Konzentration des jeweiligen Proteins in der Probe. Die Auswertung erfolgt durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Packungsbeilage
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
kU/l
Synonyme
Immunglobulin-E
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
Bei RT gelagerte Proben: 24 h; bei +2 bis +8 °C aufbewahrte Proben: max. 7 Tage; gefroren gelagerte humane Serum- sowie Heparin- und EDTA-Plasmaproben: max.3 Monate
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
EDTA-Monovette oder Li-Hep.Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Möglichst frische (max.8 Tage bei 2-8°C aufbewahrte) oder gefroren (max.3 Monate) gelagerte Proben. Monovette mit Rohrpost
Messbereich
4,5 - 1150 U/ml (= 4,5 - 1150 kU/l)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Trübung, Partikel, unvollständig geronne Sera, wiederholtes Einfrieren Störungen durch Rheumafaktoren (bis 2.400 IU/ml) werden durch die Verwendung des N Zusatzreagenzes L unterdrückt. Es kann jedoch im Einzelfall durch stark erhöhte Rheumafaktoren-Konzentrationen zu Störungen der Bestimmung kommen. Solche Proben müssen mit einer anderen Methode gemessen werden. Bei Proben mit sehr stark erhöhten IgE-Konzentrationen, wie sie vereinzelt z. B. bei parasitären Erkrankungen oder bei IgE-Myelomen auftreten, wurde bis zur höchsten geprüften Konzentration von ca. 40.000 IU/ml bei Messung aus der 1:20-Verdünnung kein Antigenüberschuss-Phänomen beobachtet. Da monoklonale Immunglobuline in ihrer Epitopstruktur von den polyklonalen abweichen, ist jedoch nicht auszuschließen, dass es bei Proben von IgE-Myelom-Patienten bereits bei niedrigeren IgE-Konzentrationen zu falsch-niedrigen Messergebnissen aufgrund eines High-Dose-Hook- Effektes kommen kann. Solche Proben müssen aus einer 1:100-Verdünnung gemessen werden. Patientenproben können heterophile Antikörper enthalten, die in Immunoassays zu falsch-hohen oder falsch-niedrigen Ergebnissen führen können. Dieser Assay ist so ausgelegt, dass der Einfluss heterophiler Antikörper minimiert ist. Dennoch kann eine komplette Unterdrückung ihrer Effekte nicht garantiert werden. Serumproben müssen vollständig geronnen sein und dürfen nach Zentrifugation keine Partikel oder Spuren von Fibrin enthalten. Lipämische Proben oder eingefrorene Proben, die nach dem Auftauen trüb sind, müssen vor der Bestimmung durch Zentrifugation (10 Minuten bei ca. 15.000 x g) geklärt werden
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Laut Beipack sind keine Kreuzreaktionen des verwendeten Antikörpers bekannt.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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