Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Myoglobin in Humanplasma mittels immunologischem Test ECLIA
Ziel und Zweck der Untersuchung
Myoglobin (ca. 17kDa) ist ein zytoplasmatisches Protein der quergestreiften Herz- und Skelettmuskulatur. Myoglobin ist am Sauerstofftransport innerhalb der Myozyten beteiligt und dient auch als Sauerstoffreservoir. Die Bestimmung des Myoglobins dient der Erfassung von Herz- oder Skelettzmuskelschäden. Die Bestimmung von Myoglobin im Blut ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik des akuten Myokardinfarkts (AMI), des frühen Reinfarkts und des Reperfusionserfolges nach Lysetherapie. Myoglobin steigt bereits ca. 2 Stunden nach Auftreten der Beschwerdesymptomatik an und gilt daher als sehr früher Herzinfarktmarker. Myoglobin erreicht in Abhängigkeit von therapeutischen Reperfusionsmaßnahmen die maximale Konzentration in der Zirkulation 4-12 Stunden nach Infarktbeginn und normalisiert sich nach ca. 24 Stunden. Erhöhte Myoglobin-Werte können auch bei Skelettmuskelschäden (z.B. bei Extremsport, nach Polytraumen, nach Verbrennungen, nach epileptischen Anfällen, nach intramuskulären Injektionen, bei Muskelerkrankungen oder bei Alkoholintoxikation) auftreten. Extrem erhöhte Myoglobinwerte können zu einem akuten Nierenversagen (Crush-Niere)führen.
Prinzip des Verfahrens
ECLIA = Elektrochemilumineszenz Immunoassay - Sandwichprinzip mit zwei monoklonalen Mausantikörpern. Gesamtdauer des Tests: 18 Minuten. ▪ 1. Inkubation: Antigen in der Probe (9 μl), ein biotinylierter monoklonaler Myoglobin‑spezifischer Antikörper und ein mit Ruthenium-Komplexa) markierter monoklonaler Myoglobin‑spezifischer Antikörper bilden einen Sandwich-Komplex. ▪ 2. Inkubation: Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. ▪ Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt. Dort werden die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf der Oberfläche der Elektrode fixiert. Danach werden die ungebundenen Substanzen mit ProCell II M entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. ▪ Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt. Diese wird durch eine 2‑Punkt-Kalibration und eine über cobas link mitgelieferte Masterkurve gerätespezifisch generiert.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Lithium-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
500 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Serum Monovette, K-EDTA Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen. - Zentrifugation der Probe für mind.7 Min. bei ca.2600g und bei 12 +/-5°C INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 14 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt 2-8 °C versenden. Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden.
Messbereich
25-3000 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden. Störung durch HAMA (humane Anti-Maus-AK) möglich. Der Test wird nicht beeinflusst durch: - Ikterus (Bilirubin < 65 mg/dl) - Hämolyse (Hb < 1,4 g/dl) - Lipämie(Intralipid < 2200 mg/dl), - Biotin (< 50 µg/l). Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen. - Es wurden keine Einflüsse durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 1500 kU/l beobachtet. - Kein High-dose Hook-Effekt bei Myoglobinkonzentrationen bis 30000 µg/l. Oberhalb dieser Konzentration kann ein Hook-Effekt beobachtet werden. Bei unerwartet niedrigen Ergebnissen sollte die Probe 1:10 verdünnt und dann erneut getestet werden. - In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe TiterTiter von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angaben des Herstellers
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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