Beschreibung*
quantitative Bestimmung von TSH in Humanserum mittels immunologischen In-vitro Test
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Bestimmung von TSH dient als Eingangstest der Schilddrüsendiagnostik unter der Voraussetzung normaler Funktion des Hypothalamus und der Adenohypophyse. Bereits sehr geringe Veränderungen der Konzentrationen an freien Schilddrüsenhormonen werden durch vielfach höhere gegensinnige Veränderungen der TSH-Spiegel beantwortet. TSH ist damit ein sehr sensitiver und spezifischer Parameter für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion und eignet sich insbesondere zum frühzeitigen Nachweis bzw. Ausschluss von Störungen des zentralen Regelkreises zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Schilddrüse. [1] Zusammen mit fT4 bei: - Kontrolle der Hyperthyreosetherapie, wenn eine Hypothyreose induziert wurde - Erkennung einer sekundären Hypothyreose - Erkennung einer Schilddrüsenhormonresistenz - Beurteilung der Schilddrüsenfunktion bei Non-thyroidal illness Im Rahmen des TRH-Testes bei: - schweren nicht-thyreoidalen Erkrankungen mit gleichzeitigem V.a.Schilddrüsenkrankheit - hypothalamischen und hypophysären Erkrankungen
Prinzip des Verfahrens
ECLIA (Electrochemilumineszenzimmunoassay) im Sandwichprinzip. 1.Inkubation: 50 μl Probe, ein biotinylierter monoklonaler TSH-spezifischer Antikörper und ein mit Ruthenium-Komplex markierter monoklonaler TSH-spezifischer Antikörper bilden einen Sandwich-Komplex. 2.Inkubation: Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Danach werden mit ProCell/ProCell M die ungebundenen Substanzen entfernt. 3.Messung: Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. 4.Auswertung: Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt. Diese wird durch eine 2-Punkt-Kalibration und eine über den Reagenzbarcode mitgelieferte Masterkurve gerätespezifisch generiert. [1]
Literatur
[1] Packungsbeilage [2] Thomas L., Labor und Diagnose 6.Auflage (2005), 1384-1387. [3] Hotze & Schumm-Draeger, Schilddrüsen-Krankheiten, 5.Auflage (2003)
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
mU/l
Synonyme
Thyroid stimulating hormon Thyreotropin
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - zirkadianer Rhythmus (Konzentration in der Nacht bis zum Doppelten der Konzentration unter Tag, Referenzwerte beziehen sich auf eine Probengewinnung unter Tag) INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Serum/Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt 2-8°C versenden! Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden.
Messbereich
0,014-100 mU/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin < 41 mg/dl), Hämolyse (Hb < 1000 mg/dl), Lipämie (Intralipid < 1500 mg/dl), Biotin (< 102 nmol/l bzw. < 25 µg/l), IgG < 2000 mg/dl und IgM < 500 mg/dl.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Mit den verwendeten monoklonalen Antikörpern wurden im Test folgende Kreuzreaktionen ermittelt: LH 0,038 %, FSH 0,008 %; hGH und hCG keine Kreuzreaktivität
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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