Beschreibung*
Immunologischer In-vitro-Test zur quantitativen Bestimmung von Autoantikörpern gegen TSH-Rezeptor in Humanserum unter Verwendung eines humanen, Thyreoidea-stimulierenden, monoklonalen Antikörpers.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Bestimmung von TRAK ist unter anderem angezeigt bei: • Nachweis oder Ausschluss der immunogenen Hyperthyreose vom Typ Morbus Basedow von anderen, nicht immunogen bedingten Formen der Hyperthyreose, insbesondere von der funktionellen Autonomie. Das Vorhandensein von TRAK weist darauf hin, dass die Thyreotoxikose des Patienten autoimmuner Ätiologie ist und nicht von einem toxischen, nodulären Struma hervorgerufen wurde. Da eine zielgerichtete Behandlung von Morbus Basedow sich von der Behandlung anderer Formen einer Thyreotoxikose unterscheiden kann, ist eine anfängliche TRAK-Bestimmung von Nutzen. • Therapiemonitoring bei Morbus Basedow-Patienten und Rückfall-Vorhersage; dadurch ergibt sich eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Behandlung. Die TRAK-Konzentrationen neigen zu einem Abfall im Fall einer medikamentösen Schildrüsentherapie bei Morbus Basedow. Niedrige Spiegel oder das Fehlen von TRAK nach einer Medikamentenbehandlung können auf eine Remission der Erkrankung und damit auch auf eine möglichen Beendigung der Therapie hinweisen. • TRAK-Bestimmungen im letzten Trimester einer Schwangerschaft. Da TRAK-Antikörper zur Klasse der IgG-Antikörper gehören, wirken sietransplazentar und können zu neonatalen Schilddrüsenerkrankungen führen. Die Bestimmung von TRAK während der Schwangerschaft bei Patientinnen mit einer Historie an Schilddrüsenerkrankungen ist daher wichtig, um das Risiko beim Neugeborenen einzuschätzen.
Prinzip des Verfahrens
ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay (ECLIA) nach dem Kompetitionsprinzip: ▪ 1. Inkubation: 30 μl Serumprobe werden mit Pretreatment-Pufferlösung (ATSHR PT1) und Pretreatment-Reagenzpuffer (ATSHR PT2) bestehend aus einem vorgeformten Immunkomplex aus löslichem pTSH-Rezeptor und biotinyliertem, monoklonalen anti-porcinem TSH‑Rezeptor-Antikörper (Maus) inkubiert. TRAK in Patientenserum können dabei mit dem TSHR-Komplex eine Wechselwirkung eingehen. ▪ 2. Inkubation: Nach Zugabe von Pufferlösung können TRAK weiterhin mit dem TSHR-Komplex eine Wechselwirkung eingehen. ▪ 3. Inkubation: Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln und einem humanen, Thyroidea-stimulierenden, monoklonalen mit Rutheniumkomplex markierten Autoantikörper (M22) werden gebundene TRAK aufgrund ihrer Fähigkeit, die Bindung von markiertem M22 zu inhibieren, nachgewiesen. Der Gesamtkomplex wird über die Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung an die Festphase gebunden. ▪ Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt. Dort werden die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf der Oberfläche der Elektrode fixiert. Danach werden die ungebundenen Substanzen mit ProCell II M entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. ▪ Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt. Diese wird durch eine 2‑Punkt-Kalibration und eine über cobas link mitgelieferte Masterkurve gerätespezifisch generiert.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage [3] Hotze & Schumm-Draeger, Schilddrüsen-Krankheiten, 5.Auflage (2003)
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Antikörper gegen TSH-Rezeptor, TRAK, schilddrüsenstimulierende Antikörper, schilddrüsenstimulierende Immunglobuline
Analysenfrequenz
Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Transport über Rohrpost oder Postweg
Messbereich
1,1-40 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin ≤ 25 mg/dl), Hämolyse (Hb ≤ 400 mg/dl), Lipämie (Intralipid ≤ 1500 mg/dl), Biotin (≤ 2456 nmol/l bzw. ≤ 600 µg/l) und Rheumafaktoren (≤ 600 kU/l).
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angabe des Reagenzienherstellers
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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