Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Phenobarbital im Plasma mittels Mikropartikel-Immunoassay (KIMS)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Phenobarbital ist eines der am häufigsten zur Behandlung von Grand-mal-Epilepsie, psychomotorischer Epilepsie und anderen Formen fokaler Epilepsie eingesetzten Arzneimitteln. Die Überwachung der Phenobarbital-Plasmakonzentration ist für eine optimale Kontrolle der Anfälle bei möglichst geringer Blutkonzentration von entscheidender Bedeutung, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Wie bei anderen Antikonvulsiva muss die Dosis für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Die Interpretation der Phenobarbitalkonzentration im Plasma wird dadurch erschwert, dass sich hinsichtlich der Wirkung auf das Zentralnervensystem eine Toleranz entwickeln kann. Die obere Grenze des therapeutischen Bereichs kann von Patient zu Patient relativ stark variieren. Die Metabolisierung erfolgt in der Leber, antikonvulsiv aktive Metabolite sind nicht bekannt.
Prinzip des Verfahrens
Das KIMS Test-Prinzip ist ein homogener Immunoassay. Analyt aus der Probe und mikropartikelgebundener Analyt konkurrieren um Antikörper-Bindungsstellen. Liegt in der Probe Analyt vor, kommt es nicht zur Partikel-Bildung und zu keiner Zunahme der Extinktion. Die Extinktion ist daher der Substanz-Konzentration in der Probe indirekt proportional.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose, 7. Auflage 2008, S. 1552 f. [2] Packungsbeilage [3] E-Mail von Roche
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Arzneiname: Luminal
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Lithium-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Transport über Rohrpost oder Postweg (ungekühlt möglich)
Messbereich
2.4-60 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Ikterus-Index > 60, Hämolyse-Index > 1000, Lipämie-Index > 600, Triglyceride > 1000 mg/dl, Rheumafaktoren > 200 IU/ml, Gesamtprotein > 14 g/dl In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die im Folgenden aufgelisteten Analyte zeigten bei Untersuchung mit dem vorliegenden Immunoassay Kreuzreaktivitäten von: KREUZREAKTIVITÄT größer 50%: keine KREUZREAKTIVITÄT 10% bis 50%: keine KREUZREAKTIVITÄT 2% bis 10%: keine KREUZREAKTIVITÄT 1% bis 2%: keine KREUZREAKTIVITÄT kleiner 1%: Butalbital: 0,67 % bei 1000 mg/l Butabarbital:0,15% bei 1000 mg/l Mephobarbital: 0,18% bei 1000 mg/l Secobarbital: 0,15% bei 1000 mg/l KREUZREAKTIVITÄT NICHT NACHGEWIESEN: Acetysalicylsäure, Amitriptylin, Amobarbital, Aprobarbital, Barbital, Koffein, Carbamazepin, Carbamazepin-10,11-epoxid, Chlordiazepoxid, Chlorpromazin, Clonazepam, 5,5 diaaybarbitursäure, Diazepam, Ethosuximid, Glutethimid, Hexobarbital, 5-(p-Hydroxyphenyl)-5-phenylhydantoin, Imipramin, Meperidin-HCl, Mephenytoin, Methsuximid, Methyprylon, Nitrazepam, Nordiazepam, Pentobarbital-Na, Phensuximid, Phenylbutazon, 2-Phenyl-2-ethylmalonamid (PEMA), Phenytoin, p-Hydroxyphenobarbital, Primidon, Promethazin, Theophyllin, Thiopental-Na, Valproinsäure KEINE INTERFERENZ mit: Paracetamol, Acetylcystein, Acetylsalicylsäure, Ampicillin-Na, Ascorbinsäure, Ca-Dobesilat, Cefoxitin, Cyclosporin, Doxycyclin (Tetracyclin), Heparin, Ibuprofen, Intralipid, Levodopa, Methyldopa+1.5H2O, Metronidazol, Phenylbutazon, Rifampicin, Theophyllin
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat laut Beipack (2012-01)
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