Beschreibung*
quantitative Bestimmung der katalytischen Aktivität des MB-Isoenzyms der Creatinkinase (CK-MB) in Humanplasma mittels immunologischen UV Tests.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Es gibt drei Isoenzyme der Creatinkinase (CK). Diese Dimere bestehen aus jeweils zwei Monomer-Untereinheiten. Die Isoenzyme umfassen alle drei Monomer-Kombinationen, nämlich MM, MB und BB, abgeleitet von M (Muskeltyp) und B (Gehirntyp). Die CK kommt zwar in vielen Organen vor, jedoch ist die Verteilung der Isoenzyme in den einzelnen Organen unterschiedlich. Deshalb ist die Aktivität der Gesamt-CK im Serum bei einer Vielzahl von Krankheiten erhöht. Das Isoenzym MB (Molekulargewicht: ca. 80kDa [3], Plasmahalbwertszeit: 12h [1]) findet sich in größeren Mengen (15 bis 20 Prozent) nur im Myokardgewebe. Die CK-MB erscheint im Serum und spiegelt so das alleinige Vorkommen im Myokardgewebe wider. Die serielle Bestimmung von CK-Isoenzymen wird im klinischen Labor daher am häufigsten zur Diagnosesicherung bei Verdacht auf Herzinfarkt eingesetzt.
Prinzip des Verfahrens
Immunologischer UV-Test: Humanes CK-MB besteht aus zwei Untereinheiten, CK-M und CK-B, die beide ein eigenes aktives Zentrum besitzen. Durch 4 spezifische, monoklonale Antikörper gegen CK-M (Maus) wird die katalytische Aktivität der CK-M-Untereinheiten in der Probe - ohne Beeinflussung der CK-B-Untereinheiten - zu 99,6 % gehemmt. Die verbleibende CK-B-Aktivität, die der Hälfte der CK-MB-Aktivität entspricht, wird mit der Gesamt-CK-Methode bestimmt. Da das Isoenzym CK-BB im Serum nur sehr selten vorkommt und sich die katalytische Aktivität der Untereinheiten CK-M und CK-B kaum unterscheiden, kann aus der gemessenen CK-B-Aktivität durch Multiplikation mit dem Faktor 2 die katalytische Aktivität des Isoenzyms CK-MB berechnet werden.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage [3] Gallaraga et al., Rheumatology 2003;42:186–188. [4] IFCC Guidelines zur CK-Bestimmung; Journal of Automatic Chemistry, 1990, 12, 22-40. [5] Roche Bestätigung (e-Mail) zur Zulässigkeit von Lithiumheparinat als gültiges Spezimen
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
CKMB-Isoenzym der Creatinkinase
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
5 Tage in Heparinplasma (andere Spezimen s. Packungsbeilage)
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma (hämolysefrei)
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - abzentrifugiertes Plasma(hämolysefrei) muss spätestens 5 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden! Auch in tiefgefrorenem Zustand ist der Analyt im Li-Heparinplasma nur 8 Tage stabil.
Messbereich
3-2000 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Creatinkinase-MB-Aktivität von 30 U/L. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 (konjugiertes Bilirubin) und 20 (unkonjugiertes Bilirubin) entsprechend ca. 60 mg/dl konjugiertem Bilirubin und ca. 20 mg/dl unkonjugiertem Bilirubin. Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 20 (ca. 0,02 mg/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index L von 500. Adenylatkinase: Die Adenylatkinase (AK) kann zu falsch positiven Werten führen. Die AK im Blut stammt aus Erythrozyten, Muskeln und Leber. Um die Störung durch die AK auf ein Minimum zu reduzieren, wurden dem Reagenz AMP und Ap5A zugefügt. Das AMP/Ap5A-Gemisch hemmt 97 % der AK aus Erythrozyten und Muskeln sowie 95 % der AK aus der Leber. Cyanokit (Hydroxocobalamin) in therapeutischen Konzentrationen beeinträchtigt das Ergebnis. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Therapeutische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin oder Sulfapyridin oder Temozolamid können zu falschen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angabe
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.