Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Eisen in Humanplasma mittels FerroZine Methode ohne Enteiweißung.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Aufgenommenes Eisen wird im Duodenum und oberen Jejunum hauptsächlich als Fe2+ resorbiert. Das in dreiwertiger Form neben dem hämgebundenen Fe3+-Anteil vorliegende Nahrungseisen muss durch Vitamin C reduziert werden. Täglich wird etwa 1 mg Eisen aufgenommen. Beim Eintritt in die Mucosazellen werden die Fe2+-Ionen an Transportsubstanzen gebunden. Vor dem Übertritt ins Plasma werden sie durch Coeruloplasmin zu Fe3+ oxidiert und in dieser Form an Transferrin gebunden. Der Transport der Eisenionen im Blutplasma erfolgt in Form des Transferrin-Eisen-Komplexes, pro Proteinmolekül können maximal 2 Fe3+-Ionen transportiert werden. Das Serumeisen ist nahezu vollständig an Transferrin gebunden. Bei hohen Ferritinkonzentrationen > 1200 μg/l gilt die Annahme, dass Serumeisen fast vollständig an Transferrin gebunden ist, nicht mehr. Daher sollten solche Eisenergebnisse nicht zur Berechnung der Totalen Eisenbindungskapazität oder prozentualen Transferrinsättigung herangezogen werden. Eisenbestimmungen (Nicht-Hämeisen) dienen zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Eisenmangelanämien, Hämochromatosen sowie chronischen Nierenerkrankungen. Eisenbestimmungen werden zur Diagnose und Verlaufskontrolle von mikrozytären Anämien wie Eisenstoffwechselstörung und Hämoglobinopathie, von makrozytären Anämien wie Vitamin B12-Mangel, Folsäuremangel und Medikamenten-induzierter Stoffwechselstörung unbekannten Ursprungs sowie von normozytären Anämien wie renaler Anämie (Erythropoetinmangel), hämolytischer Anämie, Hämoglobinopathie, Knochenmarkerkrankung und toxischem Knochenmarkschaden durchgeführt. [2]
Prinzip des Verfahrens
Farbtest: Eisen wird im sauren pH-Bereich von Transferrin abgelöst. Lipämische Proben werden durch Detergenz aufgehellt. Ascorbat reduziert die gebildeten Fe3+-Ionen zu Fe2+-Ionen, die dann mit FerroZine einen Farbkomplex bilden. Dessen Farbintensität ist direkt proportional zur Eisenkonzentration und kann photometrisch gemessen werden.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µmol/l
Synonyme
Fe, Ferrum, Iron
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma (hämolysefrei)
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost - Plasma bzw. Serum innerhalb von 1 Stunde vom Blutkuchen bzw. den Zellen abtrennen. EXTERN: Plasma innerhalb von 1 Stunde ab Blutabnahme abzentrifugieren; abzentrifugiertes, hämolysefreies Plasma muss spätestens 3 Wochen nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden! Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden.
Messbereich
0,90-179 μmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bewertungskriterium: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Eisenkonzentration von 26.9 μmol/l. Ikterus: Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 60 mg/dl). Hämolyse: Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index H von 200 (ca. 200 mg/dl Hämoglobin). Höhere Hämoglobinkonzentrationen führen durch Kontamination der Probe mit Hämoglobin-gebundenem Eisen zu falsch erhöhten Werten. Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index L von 1500. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten‑Panels keine Interferenz festgestellt. Bei Patienten, die mit Eisenergänzungsmitteln oder metallbindenden Medikamenten behandelt werden, reagiert das an dieses Medikament gebundene Eisen im Test eventuell nicht richtig und führt zu falsch erniedrigten Werten. Bei hohen Ferritinkonzentrationen > 1200 μg/l gilt die Annahme, dass Serumeisen fast vollständig an Transferrin gebunden ist, nicht mehr. Daher sollten solche Eisenergebnisse nicht zur Berechnung der Totalen Eisenbindungskapazität (TEBK) oder prozentualen Transferrinsättigung (% SAT) herangezogen werden. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht relevant
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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