Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Transferrin in Humanplasma mittels immunologischen Trübungstestes.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Transferrin ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 79570 Dalton. Es besteht aus einem Polypeptidstrang mit zwei N-glykosidisch gebundenen Oligosaccharidketten in zahlreichen Isoformen. Die Synthese in der Leber kann je nach Eisenbedarf und Eisenreserven kompensatorisch gesteigert werden. Transferrin ist das Eisentransportprotein im Serum. Bei Eisenmangel scheint die Transferrinsättigung ein höchst empfindlicher Indikator auf eine funktionelle Eisenverarmung zu sein. - Verdacht auf Funktionseisen-Mangel (Beurteilung zusammen mit der Transferrinsättigung). - Verdacht auf Eisenüberladung z.B. Hereditäre Hämochromatose (HH). - Zusammen mit Ferritin gibt die Transferrinsättigungsbestimmung eine genaue Voraussage für den Ausschluss einer Eisenüberladung bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen. - Beurteilung des Plasmaeisen-Turnover [1 & 2]
Prinzip des Verfahrens
Immunologischer Trübungstest: Human-Transferrin bildet mit einem spezifischen Antiserum (Kaninchen) ein Präzipitat, das turbidimetrisch gemessen wird.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Synonyme
Eisentransportprotein
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: abzentrifugiertes Serum/Plasma muss spätestens 8 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C)versenden! Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden. Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.
Messbereich
10-520 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bewertungskriterium: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Transferrinkonzentration von 200 mg/dl. Ikterus: Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 60 mg/dL). Hämolyse: Keine wesentliche Interferenz bis zum Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index L von 500. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Rheumafaktoren bis 1200 kU/l stören nicht. High-Dose-Hook‑Effekt: Bis zu einer Transferrinkonzentration von 1700 mg/dl tritt kein falsches Ergebnis auf. Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Interferenz gefunden. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angaben
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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