Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von CRP in Humanplasma mittels eines immunologischen Trübungstests.
Ziel und Zweck der Untersuchung
C-reaktives Protein ist das klassische Akute-Phase-Protein bei entzündlichen Reaktionen. Es wird in der Leber synthetisiert und besteht aus fünf identischen Polypeptidketten, die einen Fünferring mit einem Molekulargewicht von 105000 Dalton bilden. CRP ist der empfindlichste aller Akute-Phase-Reaktanten und seine Konzentration steigt im Verlauf inflammatorischer Prozesse sehr schnell an. Durch komplexiertes CRP wird der klassische Weg des Komplementsystems aktiviert. Die CRP-Reaktion geht den klinischen Symptomen, auch dem Fieber, häufig voraus. Bei Gesunden liegt das CRP als Spurenprotein in einer Konzentration bis zu 0,5 mg/dl vor. Nach dem Beginn der Akute-Phase-Reaktion nimmt die CRP-Serumkonzentration rasch und stark zu. Bereits nach 6 bis 12 Stunden steigen die Werte an, der Spitzenwert wird innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht. Spiegel über 10 mg/dl werden mit starken Stimuli wie einem schweren Trauma oder einer schweren Infektion (Sepsis) assoziiert. Bei Patienten mit Lebererkrankungen ist die CRP-Antwort weniger deutlich. Eine anhaltend hohe CRP-Serumkonzentration ist in der Regel ein ernstes Symptom für das Vorhandensein einer unkontrollierten Infektion. INDIKATIONEN: - zum Nachweis systemischer inflammatorischer Prozesse - zur Einschätzung der Behandlung bakterieller Infektionen mit Antibiotika; - zum Nachweis intrauteriner Infektionen mit einhergehendem vorzeitigem Blasensprung; - zur Differenzierung zwischen aktiven und inaktiven Krankheitsformen mit einhergehenden Infektionen, z.B. Patienten mit SLE oder Colitis ulzerosa; - zur therapeutischen Überwachung rheumatischer Erkrankungen und Einschätzung anti-inflammatorischer Therapien; - zum Nachweis post-operativer Komplikationen in einem frühen Stadium, z.B. infizierte Wunden, Thrombose oder Lungenentzündung - zur Unterscheidung zwischen Infektionen und der Abstoßung von Knochenmarkstransplantaten;
Prinzip des Verfahrens
Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest: Humanes CRP agglutiniert mit Latexpartikeln, die mit monoklonalen Anti-CRP-Antikörpern (Maus) beschichtet sind. Die Aggregate werden turbidimetrisch bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Synonyme
C-reaktives Protein
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - abzentrifugiertes Serum/Plasma muss spätestens 11 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe kann ungekühlt versendet werden sofern die Temperatur der Probe 25°C nicht übersteigt, anderenfalls gekühlt (2-8°C)!
Messbereich
0.06-35 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer CRP-Konzentration von 0.5 mg/dl. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 60 (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes BilirubinPh). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (ca. 1 g/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Rheumafaktoren: Keine wesentliche Beeinflussung durch Rheumafaktoren bis zu 1200 kU/l. High-Dose-Hook‑Effekt: Bis zu einer CRP-Konzentration von 120 mg/dl tritt kein falsches Ergebnis auf. Immunoglobuline: Keine wesentliche Beeinflussung durch Immunoglobuline bis zu einer Konzentration von 5000 mg/dl (simuliert mit humanem Immunoglobulin G). In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Auch wenn Maßnahmen zur Minimierung von Interferenzen durch humane Anti-Maus-Antikörper ergriffen wurden, können bei Proben von Patienten, die mit monoklonalen Maus-Antikörpern behandelt wurden oder diese aus diagnostischen Gründen erhalten haben, falsche Ergebnisse auftreten.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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