Beschreibung*
Semiquantitative Bestimmung von trizyklischen Antidepressiva in humanem Plasma mittels Enzymimmunoassy (DRI).
Ziel und Zweck der Untersuchung
Semiquantitative Bestimmung von Trizyklischen Antidepressiva (TCA) in humanem Plasma. Der Assay bietet ausschließlich ein vorläufiges analytisches Testergebnis und ist nicht zur Therapie-Überwachung geeignet. Zur Bestätigung der analytischen Ergebnisse und zur Beurteilung einer möglichen toxikologischen Relevanz muss eine spezifischere chemische Methode angewendet werden, welche eine eindeutige Identifikation und exakte Spiegelbestimmung des Analyten erlaubt. Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) oder die Liquid-Chromatographie-Tandem Massenspektrometrie (LC-MS/MS) sind die für diesen Zweck bevorzugten Methoden. Klinische Überlegungen und eine fachliche Beurteilung sollten bei allen Medikamenten-Abusus-Testergebnissen berücksichtigt werden, sowohl bei positiven wie auch bei negativen Testergebnissen. Ein NEGATIVES Resultat kann bedeuten *) Keine TCA-Derivat ist vorhanden. *) Das TCA-Derivat ist mit diesem Assay nicht nachweisbar. *) Die Konzentration eines nachweisbaren TCA-Derivates in der Probe ist minimal. Ein POSITIVES Resultat bedeutet *) TCA-Derivate sind vorhanden. *) Sonstige kreuzreagierende Substanzen sind vorhanden Das vorliegende Ergebnis gibt keine Auskunft, um welches Derivat es sich handelt. Ein positives Resultat besagt nichts über das Vorliegen oder den Grad der Intoxikation; Testergebnisse korrelieren nicht mit dem Ausmaß von physiologischen oder psychologischen Wirkungen. Die berichteten Konzentrationen müssen kritisch betrachtet werden, da viele Faktoren, wie z.B. die Flüssigkeitsaufnahme und andere biologische Faktoren das Testergebnis beeinflussen können. Andere Substanzen und/oder präanalytische Faktoren, welche hier nicht aufgelistet sind, können den Test stören und zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen führen. Der Zuweiser wird gebeten bei unplausiblen Resultaten umgehend mit dem ZIMCL Kontakt aufzunehmen und zusätzlich eine Bestätigungsanalyse mit einem spezifischen Untersuchungsverfahren (GS-MS, LC-MS/MS) einzuleiten.
Prinzip des Verfahrens
Homogener Enzym-Immunoassay. Der Assay setzt polyklonale Antikörper (Schaf) zum Nachweis der meisten trizyklischen Antidepressiva im Serum oder Plasma ein. Der Assay basiert auf der Konkurrenz zwischen einer enzymmarkierten Droge und der Droge im Serum oder Plasma um eine vorgegebene Anzahl spezifischer Antikörperbindungsstellen. Falls in der Probe keine Droge vorhanden ist, bindet der spezifische Antikörper an die mit Glukose-6-Phosphatdehydrogenase (G6PDH) markierte Droge und die Enzymaktivität wird gehemmt. Dieses Phänomen stellt eine direkte Beziehung zwischen der Drogenkonzentration im Serum oder Plasma und der Enzymaktivität her. Durch Messung der Fähigkeit des G6PDH-Enzyms, Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) in NADH umzuwandeln, wird die Aktivität spektralphotometrisch bei 340/416 nm bestimmt.
Literatur
[1] Packungsbeilage [2] L. Thomas, Labor und Diagnose, 7. Auflage, 2008, S.1569f [3] Tietz, Fundamentals of Clinical Chemistry, 6. Auflage 2008, S. 539f.
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
Semiquantitativer Test mit Angabe der ungefähren kumulativen Konzentration der vorhandenen trizyklischen Antidepressiva. Kalibration des Testes gegen Nortriptylin. Cut-Off laut Hersteller bei 300 µg/l Nortriptylin.
Synonyme
Die Liste erfasster trizyklischer Verbindungen und andere strukturell verwandte Verbindungen findet sich in "Analytische Spezifität".
Analysenfrequenz
täglich, 24 Stunden
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparinplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Intern: Rohrpost Extern: zumindest gekühlt versenden
Messbereich
40 - 500 µg/l der Eichsubstanz Nortryitylin
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
keine Angaben
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die folgenden Substanzen zeigen in den nachstehend angegebenen Konzentrationen keine Kreuzreaktivität. Paracetamol bei 400 µg/ml Amphetamin bei 500 µg/ml Carbamazepin bei 100 µg/ml Kokain bei 100 µg/ml Dextromethorphan bei 1000 µg/ml Diazepam bei 100 µg/ml Maprotilin bei 2 µg/ml Meperidin bei 100 µg/ml Methaqualon bei 100 µg/ml Methsuximid bei 100 µg/ml Morphin bei 40 µg/ml Perphenazin bei 0.4 µg/ml Phencyclidin bei 1000 µg/ml Phenobarbital bei 50 µg/ml Phenytoin bei 100 µg/ml Primidon bei 100 µg/ml Promethazin bei 2 µg/ml Propoxyphen bei 500 µg/ml Secobarbital bei 500 µg/ml Trazodon bei 5 µg/ml Valproinsäure bei 500 µg/ml
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD (06.12.2021)
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