Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von IGF-I in humanem Serum mittels Chemilumineszenz-Assay
Ziel und Zweck der Untersuchung
Der insulinähnliche Wachstumsfaktor-I (IGF-I) ist ein Polypeptid von 70 Aminosäuren (7650 Dalton) und ist einer von vielen verwandten insulinähnlichen Wachstumsfaktoren, die im Serum vorhanden sind. Das Peptid ist in hohem Maße vom Wachstumshormon (GH) abhängig, in neueren Publikationen wird berichtet, dass auch eine GHunabhängige Sekretion erfolgt. IGF-I hat viele wachstumsfördernde Auswirkungen u. a. mitogene Effekte und fördert den Einbau von Sulfat in das Knorpelgewebe. Es vermittelt auch die wachstumsfördernde Wirkungen des Wachstumshormons auf den Knochenstoffwechsel und andere Körpergewebe. Die Halbwertszeit von freiem IGF-I im Plasma ist 10 min. Mehr als 95 % des Serum-IGF-I sind an spezifische IGFBindungsproteine gebunden. Von diesen sind sechs unterschiedliche Klassen (IGFBP 1-6) beschrieben worden. BP-3 ist das Hauptbindungsprotein für IGF-I. Die Messung von IGF-I in Serum erfolgt heute vorrangig bei Kindern mit Wachstumsstörungen sowie in der Diagnose und Verlaufskontrolle von Akromegalie. Die IGF-I-Konzentrationen verändern sich mit dem Alter, Ernährungsstatus, Körperzusammensetzung sowie der Wachstumshormonsekretion. Die basale IGF-I-Bestimmung hilft bei der Einschätzung des Wachstumsstatus bei Kindern sowie der Einschätzung des Ernährungsstatus bei akut erkrankten Patienten. Für die Diagnose der Akromegalie ist eine einzelne IGF-I-Bestimmung zuverlässiger als eine zufällig durchgeführte GH-Bestimmung.
Prinzip des Verfahrens
Die Proben werden mit einer Säurelösung inkubiert, um das IGF-I von den Bindungsproteinen zu dissoziieren. Ein Teil davon wird, zusammen mit einem Neutralisationspuffer, einem monoklonalen biotinylierten Anti-IGF-I-Antikörper (Rinder-u. Mausproteinen) und einem acridiniummarkierten monoklonalen Anti-IGF-I-Antikörper (Rinderproteinen), inkubiert. Nach dieser Inkubation werden streptavidinmarkierte Magnetpartikel hinzugefügt und es folgt ein weiterer Inkubationsschritt. Während des nachfolgenden Waschschritts werden die Magnetpartikel durch einen Magneten immobilisiert. Danach wird durch den Zusatz von Triggerreagenzien eine Lichtreaktion ausgelöst. Das durch das Acridinium emittierte Licht ist direkt proportional zur Konzentration von IGF-I in der Patientenprobe.
Literatur
Bidlingmaier et al. Reference intervals for insulin-like growth factor-1 (igf-i) from birth to senescence: results from a multicenter study using a new automated chemiluminescence IGF-I immunoassay conforming to recent international recommendations. J Clin Endocrinol Metab. 2014 May;99(5):1712-21. Rudd et al. Growth , growth hormone, and the somatomedins: A historical perspective and current concepts. Ann Clin Biochem 1991 28: 542-555. Baxter et al. Characterisation of the acid-labile subunit of the growth hormone dependant insulinlike growth factor binding protein complex. J Clin Endocrinol Metab 1988: 67: 265-272. Barkan et al. Plasma immunoreactive insulin-like growth factor 1 in acromegaly: Correlation with the degree of growth hormone hypersection. J Clin Endocrinol Metab 1988: 67: 69-73. Oppizi et al. Relationship between somatomedin C and growth hormone levels in acromegaly : Basal and dynamic evaluation. J Clin Endocrinol Metab 1986: 67: 1348-1353.
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
µg/l
Synonyme
Insulinähnlicher Wachstumsfaktor-I Insulin-like Growth Factor 1
Analysenfrequenz
täglich (Mo-Fr)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
8 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN: Unmittelbarer Transport über Rohrpost EXTERN: Serumproben sofort zentrifugieren und innerhalb von 24 Stunden gekühlt versenden. Bei längerem Transport abgesert und tiefgefroren.
Messbereich
10-1200 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Die Leistungseigenschaften dieses Tests wurden für pädiatrische Populationen nicht bestimmt. Folgende Substanzen stören den IDS-iSYS IGF-I Test nicht, wenn sich die in der folgenden Konzentrationen unter dem angegebenen Grenzwert befinden: - Lipid 3000 mg/dl - Bilirubin 20 mg/dl - Hämoglobin 500 mg/dl - Biotin 300 nmol/l - IGFBP1 5000 µg/l - IGFBP2 5000 µg/l - IGFBP3 20000 µg/l - IGFBP4 5000 µg/l - IGFBP5 5000 µg/l - IGFBP6 5000 µg/l Der „High-Dose-Hook Effect“ wurde mit Konzentrationen von IGF-I bis zu 20000 µg/l getestet. Es wurde kein „High-Dose-Hook Effect“ beobachtet.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die Spezifität wurde mit den folgenden Analyten bewertet: Analyt Kreuzreaktivität IGF-I 100% IGF-II <0,01% Proinsulin <0,01% Insulin <0,01%
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
ja
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